Österreich
Schwere Versäumnisse um Kölner "Prügelpolizisten"
Einigen Polizisten wird vorgeworfen, einen Festgenommenen so schwer misshandelt zu haben, dass er nach zweiwöchigem Koma starb...
Köln - Im Kölner Polizeiskandal sind nach Angaben des
"Spiegels" Versäumnisse der Behörde aufgedeckt worden. Einigen
Polizisten wird vorgeworfen, einen Festgenommenen so schwer
misshandelt zu haben, dass er nach zweiwöchigem Koma starb.BEamter weiter im Dienst
Nach Angaben des Nachrichtenmagazins wurde ein beschuldigter
28-jähriger Beamter der betroffenen Wache trotz aktenkundiger
Vergehen weiter an Brennpunkten eingesetzt. Wie "Der Spiegel" weiter
berichtet, war der Polizist seit 1999 durch zwölf Strafanzeigen gegen
ihn - überwiegend wegen Körperverletzung im Amt - aufgefallen. Die
Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft, Regine Appenrodt,
bestätigte am Samstag den Sachverhalt.
Im jüngsten Fall soll der Beschuldigte mit fünf Kollegen am 11.
Mai auf der Wache einen 31-Jährigen getreten und geprügelt haben, so
dass dieser starb. Wie Appenrodt sagte, werde noch geprüft, ob die
Beamten der Körperverletzung im Amt oder der Körperverletzung mit
Todesfolge beschuldigt werden sollen. Eventuell werde dazu noch ein
weiteres rechtliches Gutachten eingeholt. Die Ermittlungen seien noch
nicht abgeschlossen. In ein bis zwei Monaten werde über die Anklage
entschieden.
In ihrem Bericht kam die Untersuchungungskommission laut "Spiegel"
zu dem Ergebnis, dass die Vorgesetzten des inzwischen versetzten
Polizisten nicht im Sinne ihrer Führungsverantwortung gehandelt
hätten. Zum Untersuchungsbericht konnte Appenrodt nichts sagen. (APA/dpa)