Klima
Klimaveränderung durch Smog über Südasien
Luftverschmutzung verändert Rhythmus des Monsunregens
London - Eine drei Kilometer dicke Schmutzschicht über
Südasien verändert das Klima der Region, bedroht die Landwirtschaft
und gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung. Diese düstere Warnung
enthält ein Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der am Montag in
London vorgestellt wird. Die "braune Wolke" aus Asche, Ruß, Säure und anderen Schadstoffen
verringert dem Bericht zufolge die Sonneneinstrahlung um zehn bis 15
Prozent. Die geringeren Temperaturen am Boden und eine gleichzeitige
Erwärmung der Atmosphäre oberhalb der Schmutzschicht verändern nach
Einschätzung der Wissenschaftler das regionale Klima und den bisher
gewohnten Rhythmus des Monsunregens. Während es in Bangladesch, Nepal
und Nordostindien immer häufiger zu Überschwemmungen kommt, fällt
weniger Regen als bisher in Pakistan und Nordwestindien.
Als mögliche Folgen nennt der Bericht einen Rückgang der indischen
Reisernten um zehn Prozent sowie einen deutlichen Anstieg von
Atemwegserkrankungen in der Region. Als Urheber der Luftverschmutzung
werden sowohl die Industrie als auch die privaten Haushalte genannt
und deren übliche Praxis, Holz zum Kochen und Heizen zu verwenden.
Die Verbrennung von Biomasse sei ein entscheidender Faktor für die
Luftverschmutzung in Südasien, erklärte Paul Crutzen vom
Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Die UNEP-Studie wurde für
den Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung erstellt, der am 26.
August in Johannesburg beginnt. (APA)