Wien - Bundeskanzler Schüssel hat sich für ein "Solidaritätsopfer" für jene, die Hab und Gut verloren haben, ausgesprochen. In der "Zeit im Bild" sagte Schüssel: "Da darf man nicht kleinlich sein. Österreich muss sich leisten können, zusammen zu stehen" und ein Solidaritätsopfer aufzubringen."Er werde zur Vorbereitung weiterer Hilfsmaßnahmen so schnell wie möglich mit den Landeshauptleuten der am stärksten betroffenen Länder zusammen treffen. Die 400 Mio. Euro, die derzeit pro Jahr im Katastrophenfonds zu Verfügung stehen, seien bisher vor allem für Verbeugung verwendet worden. "Vordringlich ist jetzt, die Infrastruk- tur des Landes wiederherstellen. Wir werden uns daher umgehend zusam- men setzen, um ein Solidaritätsopfer für die betroffenen Menschen machbar zu machen. Reden allein hilft nicht", so der Kanzler. "Mischlösung bei der Hilfeleistung" "Alle sollten jetzt gemeinsam in die Tasche greifen, um die Opfer in ihrer Not nicht allein zu lassen", so Schüssel. Heute und morgen gelte es zu helfen, um die Wassermassen zu stoppen. "Nur wer rasch hilft, hilft doppelt - das wollen wir uns vornehmen. An unserem Willen wird es nicht mangeln", betonte der Kanzler. Er gehe von einer Mischlösung bei der Hilfeleistung aus - kurzfristig werde man voraussichtlich Kredite aufnehmen. "Aber mit Krediten allein wird es nicht getan sein." Grasser kündigt Sonderfinanzierung an Zudem betonte Finanzminister Karl-Heinz Grasser in der "ZIB 2", dass es für die Opfer der Hochwasserkatastrophe eine "Sonderfinanzierung" für die Schäden geben müsse. Im Ministerrat am Mittwoch werde man aber auch in anderen Bereichen, etwa durch steuerliche Begleitmaßnahmen, ein Paket schnüren. Jetzt gehe es darum, in Kooperation mit den Ländern zu eruieren, wie hoch die privaten Schäden sind, die Infrastruktur an den Gemeinden. Budgetär habe man für eine derartige Jahrhundertkatastrophe im Katastrophenfonds natürlich nicht vorgesorgt. (APA)