Washington - Bei Mäusen haben US-Wissenschafter ein Gen entdeckt, dessen Fehlen offenbar die Entstehung von Übergewicht und Diabetes verhindert. Mit dieser Erkenntnis könnten möglicherweise entsprechende Medikamente für den Menschen entwickelt werden, sagte Forschungsleiter James Ntambi von der Universität Wisconsin am Montag. Bei den Versuchen hätte sich gezeigt, dass diejenigen Mäuse, die nicht über das so genannte SCD-1-Gen verfügten, auch bei sehr fetthaltiger Nahrung kein Übergewicht entwickelten. "Wir haben einen biochemischen Beweis, dass die Mäuse überschüssiges Fett verbrennen", sagte Ntambi. Allerdings habe das fehlende Gen auch einige unerwünschte Begleiterscheinungen für den Körper mit sich gebracht: zum Beispiel Haut- und Augenprobleme im Alter. Die Ergebnisse der Wissenschafter sollten am Dienstag von der Akademie der Wissenschaften veröffentlicht werden. Das Gegenstück zu SCD-1 beim Menschen war erst vor kurzem entdeckt worden; die Forscher aus Wisconsin wollen das Gen nun weiter untersuchen. In den westlichen Industrienationen ist nach Schätzungen von Ärzten mindestens ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig - insbesondere Kinder und Jugendliche sind demnach zunehmend zu dick. (APA)