Wirtschaft
EMTS: Verluste zum Halbjahr
Weiterer Personalabbau
Wien/Zürich - Der an der Zürcher Börse notierte Salzburger
Handydienstleister EMTS Technologie hat im ersten Halbjahr 2002 -
inklusive Restrukturierungskosten von 2,3 Mill. Euro - einen Verlust
von 10,6 Mill. Euro verbucht, teilte das Unternehmen ad-hoc mit. Für
das Gesamtjahr 2002 erwarte EMTS trotz einem weiter anhaltenden
Preisdruck im Servicegeschäft ein positives Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (EBITDA), hieß es. Der Turnaround soll bis Jahresende mit Hilfe des laufenden
Restrukturierungsprogramms erreicht werden. Das Programm sehe
Maßnahmen wie Kapazitätsanpassungen und Personalabbau vor, die die
Auswirkungen der schwachen Konjunktur ausgleichen sollen. Die volle
kostenseitige Wirkung würden die getroffenen Maßnahmen im vierten
Quartal 2002 erreichen.
Zweites Quartal schlechter
Der Umsatz belief sich im ersten Halbjahr 2002 auf 71,0 Mill.
Euro, das EBITDA auf minus 0,7 Mill. Euro. Der Bestand an liquiden
Mitteln lag per Ende Juni bei 15,0 Mill. Euro.
Im zweiten Quartal 2002 sank der Umsatz der EMTS um 20 Prozent auf
32,2 Mill. Euro. Das EBITDA drehte von plus 6,4 Mill. Euro auf minus
4,7 Mill. Euro. Der Operative Cashflow betrug minus 1,5 Mill. Euro
nach minus 1,9 Mill. Euro in der Vergleichsperiode 2001. Der Verlust
pro Aktie erreichte 1,81 Euro im zweiten Quartal 2002 gegenüber einen
Gewinn von 0,96 Euro im zweiten Quartal 2001. Grund für die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001 schwächere
Ergebnis- und Ertragslage sei "eine allgemein schwache Entwicklung
des Marktes für Telekommunikationsgeräte" und der "daraus
resultierende Preisdruck durch Mobilfunkunternehmen und
Mobiltelefonhersteller".
Weiterer Personalabbau
Das laufende Restrukturierungsprogramm habe im zweiten Quartal
2002 rund 2,3 Mill. Euro gekostet, sagte EMTS-Vorstand Franz
Guggenberger zur APA. EMTS habe im Zuge der Restrukturierung von
Jänner bis Juni 2002 europaweit 173 Mitarbeiter abgebaut, ein
Programm zur Kapazitätssteigerung gestartet und Fabriken in der
Schweiz, Dänemark und Italien zusammengelegt.
Im ersten Halbjahr seien aber gleichzeitig in Spanien 95 neue
Mitarbeiter im Zuge eines neuen Vertrags mit der spanischen
Telefonica eingestellt worden, so Guggenberger. Im zweiten Halbjahr
2002 werde EMTS eine weitere Million Euro in den Personalabbau
investieren. In diesem Zeitraum sollen erneut mehr als 200 Leute
gehen und der Mitarbeiterstand von derzeit 1.884 Beschäftigten auf
1.600 Mitarbeiter sinken.
EMTS rechne im dritten Quartal 2002 weiterhin mit einer
schwierigen Marktlage, im Gesamtjahr 2002 soll aber ein positives
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 3 Mill.
Euro erzielt werden, betonte Guggenberger. EMTS habe im ersten
Halbjahr 2002 mit rund 1,5 Mill. Handys etwa ebenso viele Geräte
serviciert wie im Vorjahreszeitraum, die Hersteller würden aber um
rund 40 Prozent weniger dafür zahlen. Durch das
Produktionssteigerungsprogramm sei dieser Entfall nur zum Teil
kompensiert worden. (APA)