Österreich
Lüneburg: Prozess gegen Geiselnehmer von Wrestedt
Angeklagter legt Geständnis ab - Flucht der Geiselnehmer führte im April bis in die Ukraine
Lüneburg/Niedersachsen - Mit einem umfassenden Geständnis des Haupttäters hat am Dienstag in Lüneburg (Niedersachsen) der Prozess um die spektakuläre Geiselnahme in
Wrestedt begonnen, bei der drei Bankräuber im April mit zwei Frauen
bis nach Osteuropa geflüchtet waren. Das Verfahren soll bis Ende
September dauern. Der jüngste der drei angeklagten Männer nahm die Hauptschuld für
die Tat auf sich und nannte als Motiv Schulden und die
Aussichtslosigkeit auf einen Arbeitsplatz. Die drei zwischen 23 und
26 Jahre alten Aussiedler hatten am 3. April die
Kreissparkassenfiliale Wrestedt überfallen und waren dann durch Polen
bis in die Ukraine geflohen. Erst dort wurden sie gestoppt.
Es drohen bis zu 15 Jahre Haft
Die Anklage wirft ihnen erpresserischen Menschenraub, räuberische
Erpressung, Geiselnahme und Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Bei
den Männern handelt es sich um deutsche Spätaussiedler aus Moldawien
und Kasachstan. Ihnen drohen bis zu 15 Jahren Haft.
Die beiden 25 und 39 Jahre alten Bankangestellten wurden bei der
Verfolgungsjagd im Auto nicht verletzt. Die drei Aussiedler waren
nach Angaben der Polizei mit zwei großkalibrigen Waffen und drei
Polizeipistolen bewaffnet, die sie von den Beamten beim Einsatz in
Wrestedt erpresst hatten. (APA/Reuters/dpa/AP)