Klagenfurt - Ein angesichts des hohen Schadens eher mildes Urteil erhielt am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt ein Betrügerpärchen. Der 26-jährige Salzburger und seine 25-jährige Lebensgefährtin aus Villach hatten vorgegeben, Kundengelder in fondsgebundene Versicherungen zu investieren. Das Geld war jedoch nur in ihre eigenen Taschen geflossen. Die Strafen für gewerbsmäßig schweren Betrug von zwanzig Monaten, davon vier unbedingt respektive zehn Monaten, davon eines in Haft, nahmen sie an. Das Paar, beide von Beruf Versicherungskaufleute, trat seriös auf und überredete Kunden, fondsgebundene Versicherungen abzuschließen. Das Geld ließ sich die Frau auf ihr Konto einzahlen. Mit der Summe - es wurde von Staatsanwältin Carmen Riesinger ein Mindestbetrag von 1,83 Mill. Schilling ermittelt - finanzierten sie ihr Leben. Für die Geschädigten gab es gefälschte Verträge und Faxmitteilungen über angebliche Gewinne. In Salzburg war der Mann als solventer Liegenschaftskäufer aufgetreten und hatte durch seine vermeintliche Seriosität gar Bargeld ohne Beleg erhalten. Verurteilter will Schaden wieder gut machen Vor Gericht bezeichneten die beiden ihre Taten mit mindestens 133.000 Euro Schaden als "Jugendsünden." Inzwischen hat der Mann einen zivilgerichtlichen Vergleich mit dem Hauptgeschädigten über den wohl tatsächlich erlangten Betrag von 341.560 Euro abgeschlossen und versprach Richter Alfred Pasterk: "So etwas wird nie wieder vorkommen. Ich mache den Schaden gut, auch wenn es zehn Jahre dauert." Riesinger stimmte dem Geständnis der Frau zu und sagte: "Sie war in einer untergeordneten Rolle tätig." Der Schöffensenat verkannte den hohen Schaden nicht und Pasterk sagte in der Urteilsbegründung: "Auf Grund der Summe muss ein Teil der Strafe abgesessen werden." (APA)