Abuja - Das Parlament in Nigerias Hauptstadt Abuja hat Präsident Olusegun Obasanjo zum Rücktritt aufgefordert. Obasanjo habe zwei Wochen Zeit, um sein Amt niederzulegen, andernfalls werde es ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn geben, erklärten die Abgeordneten am Dienstag nach einer Sondersitzung. Sie warfen dem Staastchef Inkompetenz und Korruption vor. Dem Antrag war ein heftiger Streit über den Haushalt des westafrikanischen Ölstaats vorangegangen. Der Präsident führe seinen Feldzug gegen die verbreitete Korruption unter falschen Vorzeichen, hieß es. In dem Antrag werfen die Parlamentarier Obasanjo "Unzulänglichkeiten, Dummheit, dauerhafte Missachtung des Gesetzes und offensichtliche Korruption vor." Politische Beobachter werten die Wirksamkeit des Antrags als gering. Für ein Amtsenthebungsverfahren wären nach der nigerianischen Verfassung zwei Drittel aller Stimmen aus Parlament und Senat nötig. Obasanjo hatte nach seinem Amtsantritt im Mai 1999 das Land nach 15 Jahren Militärregime in die Demokratie geführt. Im nächsten Jahr muss er sich erneuten Wahlen stellen. (APA/dpa)