Kairo - Gute Orthopäden gab es schon im alten Ägypten: Knapp 1.500 Jahre vor Christus wurden Prothesen aus Holz gebastelt, wie eine künstliche große Zehe beweist, die Archäologen an einer Mumie entdeckten. Das wohlgeformte Holzstück war mit einem Stück Leder am linken Fuß befestigt, wie der ägyptische Altertumsbeauftragte Sahi Hawas am Dienstag in Kairo mitteilte. Die Prothese wurde in einem Grab in der Nähe von Luxor gefunden und stammt aus der Ära von König Amenhotep II., der von 1450 bis 1425 vor Christus regierte. Der künstliche Zeh habe sowohl eine ästhetische als auch eine praktische Funktion erfüllt und dem Patienten geholfen, sein Gleichgewicht zu wahren, sagte Hawas. Deutsche und ägyptische Forscher hätten die Holzprothese bereits vor sieben Jahren aufgespürt, sagte Hawas weiter. Der Fund sei aber zunächst nicht bekannt gegeben worden, da die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen waren. Die Prothese soll zum 100. Geburtstag des archäologischen Museums ab dem 9. Dezember dieses Jahr in Kairo ausgestellt werden. (APA)