Sofia – Der SK Sturm muss nach dem ersten Duell mit Maccabi Haifa um einen Platz in der begehrten Fußball-Champions League gehörig bangen. Im "Geisterspiel" von Sofia, wohin die Israeli ihr "Heimtreffen" verlegt hatten (die UEFA hatte ihnen aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben, bis auf weiteres im Europacup nur auswärts anzutreten), behielt Maccabi durch Tore des Nigerianers Ya'Akoubu (19./93.) mit 2:0 die Oberhand.

Ein Vorsprung, den die Grazer, die zum ersten Mal in der Champions League-Qualifikation ein Spiel verloren, am 28. August im heimischen Arnold Schwarzenegger-Stadion wohl nicht gerade locker wettmachen können.

Schwache Abwehr

Mit dem 0:1 hätten die Grazer noch einigermaßen leben können, das 0:2 zu einem Zeitpunkt, als die Grazer mehrmals dem Ausgleich nahe gewesen waren, könnte jedoch schon der k.o.-Schlag gewesen sein. Dem 20-jährigen Ya'Akoubu, der schon beim 1:0 nach Pass von Pralija mit einer schönen Einzelleistung (Petrovic mit einem Haken ausgespielt und den Ball aus zehn Metern mit dem linken Fuß unter die Latte geknallt) die Sturm-Abwehr schlecht aussehen ließ, gelang in der Nachspielzeit ähnliches. Diesmal ging mit Rosso der zweite starke Kroate an Petrovic vorbei, spielte den Ball ins Loch zu dem jungen Nigerianer (Neukirchner reagierte schlecht, kam zu spät "heraus") und dieser hatte wenig Mühe, Heinz Weber aus kurzer Distanz zu bezwingen.

Der Haifa-Stürmer war schon in der 71. Minute nach einem schweren Fehler von Petrovic allein auf den Sturm-Torhüter gelaufen, aber an diesem gescheitert. Das war vor dem Tor die einzige wirkliche Möglichkeit der Israeli, die vor Seitenwechsel die Partie beherrscht hatten, nach der Pause gewesen.

Fehlende Aggressivität

"Sturm spielt wie in einem Freundschaftsspiel, nicht wie um den Einzug in die Champions League", bemerkte ORF-Experte Herbert Prohaska zur Halbzeit kritisch. Und tatsächlich. Was die Grazer vor der Pause im mit 500 Zuschauern, die meisten davon Schlachtenbummler aus Österreich und Israel (die besonderen Sicherheitskontrollen unterworfen waren) besetzten 22.000-Mann-Stadion ablieferten, war traurig genug. Dass die doch bemerkenswerte Steigerung nach der Pause mit etlichen guten Chancen nichts einbrachte und sogar noch mit einem zweiten Verlusttor bestraft wurde, war dann umso bitterer.

Auch Pech im Abschluss kam dazu

Hatte es in den ersten 45 Minuten keine einzige echte Chance für Sturm gegeben, so arbeiteten die nun dominierenden, wohl auch konditionsstärkeren Grazer in der zweiten Hälfte einige Möglichkeiten heraus. Die größten waren ein Kopfball von Amoah nach Flanke von Rojas aus kurzer Distanz, den Awat mit einem tollen Reflex zur Latte und Ecke abwehrte (57.) und ein Stangenschuss von Masudi aus 16 m in der 88. Minute. Dag (53.), Mählich (69.) und Haas (82.) verfehlten mit guten Schüssen nur knapp das Tor. (APA)

  • Maccabi Haifa – Sturm Graz 2:0 (1:0)
    CSKA-Sofia-Stadion, 500, SR Graham Barber/ENG

    Torfolge: 1:0 (19.) Ya'Akoubu, 2:0 (93.) Ya'Akoubu

    Maccabi Haifa: Awat – Harazi, Ejiofor, Benado, Keise – Rosso, Badir (76. Zano), Zatauttas, Pralija – Ya'Akoubu, Katan (71. Cohen)

    Sturm Graz: Weber – Petrovic – Neukirchner, Strafner – Dag, Masudi, Brzeczek, Wetl (66. Mählich), Rojas – Amoah (74. Szabics), Haas

    Gelbe Karten: Zatauttas, Ejiofor bzw. Petrovic

    Rückspiel am 28. August in Graz