Deutschland
Umfragen: Keine Mehrheit für Rot-Grün
PDS im Sinken - Fortsetzung der Koalition gilt als aussichtslos
Berlin - Fünf Wochen vor der Bundestagswahl in
Deutschland liegt das Oppositionslager in einer Umfrage weiterhin
klar vor der rot-grünen Koalition. Das Politbarometer des Zweiten
Deutschen Fernsehens ergab einen Vorsprung von sieben Punkten. Nach
den am Freitag veröffentlichten Zahlen käme die CDU/CSU bei einer
Wahl an diesem Sonntag unverändert auf 41 Prozent, die FDP bliebe bei
neun Prozent. Die SPD verharrte bei 36 Prozent, die Grünen
verbesserten sich um einen Punkt auf sieben Prozent. Damit hätte eine
mögliche Koalition aus Union und FDP weiterhin die absolute Mehrheit.
Eine ebenfalls als möglich angesehene SPD/FDP- Koalition hätte
dagegen nach wie vor keine Mehrheit. Die PDS fiel von fünf Prozent in der Vorwoche auf 4 Prozent. Damit
würde sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, falls sie nicht
mindestens drei Direktmandate gewinnt.
Nach der Umfrage sind die Deutschen mit der Arbeit der rot-grünen
Regierung eher unzufrieden. Auf einer Skala von +5 bis -5 ordneten
sie die Regierung bei -0,2 ein, die Union bei +0,4. In der
Kanzlerfrage liegt Regierungschef Gerhard Schröder dennoch weiterhin
deutlich vorn. Sein Unions-Herausforderer Edmund Stoiber konnte zwar
um einen Punkt auf 39 Prozent zulegen, doch Schröder verbesserte sich
um zwei Punkte auf nun 53 Prozent.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker führt weiterhin
Außenminister Joschka Fischer vor Unions-Schattenwirtschaftsminister
Lothar Späth. Schröder liegt auf Platz drei, Stoiber auf Platz sechs.
Das Emnid-Institut sah dagegen die Platzierung der Spitzenkandidaten
umgekehrt. Nach der am Freitag veröffentlichten Umfrage rangiert
Stoiber auf Platz fünf, Schröder auf Platz sechs.
Für das ZDF-Politbarometer befragte die Forschungsgruppe Wahlen
aus Mannheim zwischen dem 12. und 15. August 1068 Wahlberechtigte. (APA/dpa)