Forschungspolitik
2.500 Vorschläge für eine bessere Welt
Zehn Jahre nach dem Erdgipfel von Rio findet vom 26. August bis 4. September der Nachfolgegipfel in Johannesburg statt
Paris/Johannesburg - Zehn Jahre nach dem Erdgipfel von
Rio 1992 will die Nachfolgekonferenz über nachhaltige Entwicklung
Ende August in Johannesburg Bilanz ziehen, was aus den Vereinbarungen
von damals geworden ist. Im Folgenden ein Überblick über die
wichtigsten Ergebnis-Dokumente des Treffens in Rio:Erklärung von Rio
Die 27 Artikel dieser Erklärung definieren die Rechte und
Pflichten der Länder auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Agenda 21
Die Agenda 21 ist das Aktionsprogramm zur Erklärung von Rio. Sie
umfasst 2500 Vorschläge, wie wirtschaftliches Wachstum,
gesellschaftlicher Fortschritt und Ökologie in Einklang gebracht
werden können. Auf Grundlage dieser Vorschläge wurden seither
zahlreiche Projekte gegründet, um die Agenda 21 auf lokaler Ebene
umzusetzen.
Klima-Rahmenkonvention
Die in Rio auf den Weg gebrachte Klima-Rahmenkonvention bildet die
völkerrechtliche Grundlage für den internationalen Klimaschutz. Beim
Gipfel in Brasilien begnügten sich die Staaten mit
Absichtserklärungen zur Reduzierung von Treibhausgasen. Auf Grundlage
der Rahmenkonvention wurde 1997 auf der UN-Klimakonferenz in Japan
das Protokoll von Kyoto verabschiedet, in dem sich die
Industriestaaten darauf verpflichteten, bis 2012 ihre
Treibhausgas-Emissionen um 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu
senken.
Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung
Die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung, die in Rio
beschlossen wurde, trat vier Jahre später in Kraft. 180 Staaten
traten ihr bislang bei, aber die zu ihrer Umsetzung zur Verfügung
stehenden Mittel sind sehr begrenzt.
Konvention über biologische Vielfalt
183 Staaten ratifizierten die Konvention seit dem Rio-Gipfel.
Darin verpflichten sich die Staaten, Pflanzen- und Tierarten und ihre
Lebensräume zu schützen. 2000 entstand daraus das Protokoll von
Cartagena über biologische Sicherheit, das die sichere Anwendung
moderner Biotechnologien gewährleisten soll. Es wurde bisher erst von
22 Staaten ratifiziert und trat deshalb noch nicht in Kraft. (APA)