Paris/Johannesburg - Zehn Jahre nach dem Erdgipfel von Rio 1992 will die Nachfolgekonferenz über nachhaltige Entwicklung Ende August in Johannesburg Bilanz ziehen, was aus den Vereinbarungen von damals geworden ist. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Ergebnis-Dokumente des Treffens in Rio:Erklärung von Rio Die 27 Artikel dieser Erklärung definieren die Rechte und Pflichten der Länder auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Agenda 21 Die Agenda 21 ist das Aktionsprogramm zur Erklärung von Rio. Sie umfasst 2500 Vorschläge, wie wirtschaftliches Wachstum, gesellschaftlicher Fortschritt und Ökologie in Einklang gebracht werden können. Auf Grundlage dieser Vorschläge wurden seither zahlreiche Projekte gegründet, um die Agenda 21 auf lokaler Ebene umzusetzen. Klima-Rahmenkonvention Die in Rio auf den Weg gebrachte Klima-Rahmenkonvention bildet die völkerrechtliche Grundlage für den internationalen Klimaschutz. Beim Gipfel in Brasilien begnügten sich die Staaten mit Absichtserklärungen zur Reduzierung von Treibhausgasen. Auf Grundlage der Rahmenkonvention wurde 1997 auf der UN-Klimakonferenz in Japan das Protokoll von Kyoto verabschiedet, in dem sich die Industriestaaten darauf verpflichteten, bis 2012 ihre Treibhausgas-Emissionen um 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung Die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung, die in Rio beschlossen wurde, trat vier Jahre später in Kraft. 180 Staaten traten ihr bislang bei, aber die zu ihrer Umsetzung zur Verfügung stehenden Mittel sind sehr begrenzt. Konvention über biologische Vielfalt 183 Staaten ratifizierten die Konvention seit dem Rio-Gipfel. Darin verpflichten sich die Staaten, Pflanzen- und Tierarten und ihre Lebensräume zu schützen. 2000 entstand daraus das Protokoll von Cartagena über biologische Sicherheit, das die sichere Anwendung moderner Biotechnologien gewährleisten soll. Es wurde bisher erst von 22 Staaten ratifiziert und trat deshalb noch nicht in Kraft. (APA)