Berlin - Mit einer ironischen Aktion beging die preisgekrönte TV-Polit-Talkerin Sandra Maischberger vergangenen Montag ihre 500ste Sendung. Für ihre Talkgäste hatte sie Kaffee und Kuchen vorbereitet, um sie "ladylike" zu bewirten. Wenn auch das Sinnbild des "Kaffeeklatschs" nicht wirklich ihre Idee war, sondern die spöttisch provokante Bezeichnung eines Berliner Journalistenkollegen, als er sich über die unübliche weil rein weibliche Gästeliste der Jubiläumssendung mokierte - gesessen hat es. Sabine Christiansen und Maybrit Illner fanden die Geste sehr gelungen.Äußerlichkeiten im öffentlichen Fokus Die geladenen Journalistinnen sind ihrerseits gefeierte Talkmasterinnen des eben nicht leichten Faches. Einig waren sich alle Drei über die Tücken, die ein Beruf in der Männerdomäne "Politikberichterstattung" mit sich bringt. Die besondere Aufmerksamkeit für ihre Kleidung wäre ihnen schon lange ein Dorn im Auge, genauso die gönnerhaften, letztenendes jedoch herablassenden Kommentare der älteren Garde: Für ihr "besonderes Einfühlungsvermögen" und ihre "Kulleraugen" wolle Sabine Maischberger nicht gelobt werden, wie unlängst vom 77-jährigen "Monitor"-Veteranen Claus Hinrich Casdorff. Von Konkurrenz zwischen den drei Journalistinnen war während des TV-Gipfels nichts zu spüren. Eher ein interessierter Austausch von Höflichkeiten. Leider erfuhr frau nur wenig über das von Illner angesprochene "Waffenarsenal", mit dem sie schwierigen Gesprächspartnern zusetzt. Ein spöttisches Lächeln würde manchmal schon genügen... (red)