Europa
ETA droht bei Verbot von radikaler Basken-Partei mit neuem Terror
Warnung vor Parlaments-Sondersitzung - Bekenntnis zu mehreren Anschlägen in touristischen Gebieten
Bilbao/Madrid - Die baskische
Separatistenorganisation ETA hat bei einem Verbot der ihr nahe
stehenden Partei Batasuna (Einheit) mit neuem Terror gedroht. Wie aus
einem Kommunique hervorgeht, das die ETA in der Nacht zum Mittwoch
dem baskischen Radiosender Euskadi Irratia übermittelte, richtete
sich die Terrordrohung gegen die Parteien in Spanien, die im
Parlament für ein Verbot der radikalen Separatistenpartei stimmen
oder sich der Stimme enthalten wollen. Bei einem Verbot von Batasuna werde die ETA "Maßnahmen ergreifen",
heißt es in dem Papier. Das spanische Parlament soll am 26. August
auf einer Sondersitzung über einen Verbotsantrag gegen die Partei
beraten, die als der politische Arm der ETA gilt. Die regierende
konservative Volkspartei (PP) und die Sozialisten (PSOE) wollen für
einen Verbotsantrag stimmen. Die kommunistische Vereinte Linke (IU)
und mehrere Regionalparteien kündigten eine Stimmenthaltung an. Die
baskischen Nationalisten (PNV) sind gegen ein Verbot.
Bekenntnis zu Terroranschlägen
Die ETA bekannte sich in dem Papier zu mehreren Terroranschlägen
in Badeorten an der Mittelmeerküste. Dazu gehörten die Explosion
einer Autobombe im ostspanischen Ferienort Santa Pola bei Alicante,
bei der zwei Menschen getötet worden, und der Anschlag auf ein
Schnellrestaurant in der nahe gelegenen Kleinstadt Torrevieja. In
Madrid wurden am Dienstagabend nach einem Bombenwarnung mehrere
Kaufhäuser im Zentrum der Hauptstadt geräumt. Die Polizei konnte nach
mehrstündiger Suche jedoch keinen Sprengsatz entdecken. Daraufhin
wurde die Sperrung der Innenstadt wieder aufgehoben.
In einer Stellungnahme an den baskischen Radiosender Euskadi
Irratia bezeichnete die ETA Kasernen der paramilitärischen Polizei
Guardia Civil als legitimes Angriffsziel. Sie warnte Mitglieder der
Einheit davor, ihre Familien in ähnlichen Gebäuden unterzubringen.
Bei der Explosion der Autobombe waren am 4. August zwei Menschen
getötet worden, darunter ein kleines Mädchen. (APA/dpa/AP)