Wien - Die Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG) hat ihr Eigenkapital mit Bilanzstichtag 2001 auf rund 2,710 Mrd. Euro erhöht gegenüber rund 2,522 Mrd. Euro zum Bilanzstichtag 2000. Die Eigenkapitalquote stieg damit auf von 37,5 auf 41,4 Prozent. Die Kapitalzufuhr erfolgte aus dem Bilanzgewinn von rund 341 Mill. Euro, der gegenüber 2000 (153 Mill. Euro) mehr als verdoppelt wurde und auf neue Rechnung vorgetragen wird, wie aus dem Geschäftsbericht 2001 der ÖIAG hervorgeht. Der Jahresüberschuss der ÖIAG belief sich auf rund 187 (24) Mill. Euro und resultiert im Wesentlichen aus den 2001 durchgeführten Privatisierungen sowie aus Dividendenerträgen und dem Zinssaldo.925 Millionen Euro Privatisierungserlöse Die Privatisierungserlöse machten insgesamt 925 Mill. Euro aus, denen Buchwertabgänge in Höhe von 90,2 Mill. Euro gegenüberstanden. Diesen lagen folgende Privatisierungen auf Basis des Privatisierungsauftrags der Bundesregierung gemäß ÖIAG-Gesetz 2000 zugrunde: 8,9 Prozent der Flughafen Wien AG, 1 Prozent der voestalpine AG, 41,1 Prozent der Austria Tabak AG und 100 Prozent der Dorotheum AG. Nachrangiges Gesellschafterdarlehen dürfte heuer getilgt werden Der Bund erhielt gemäß ÖIAG-Gesetz 2000 einen Genussrechtsanspruch auf 80 Prozent der Gewinne aus Privatisierungen von Beteiligungsgesellschaften der ÖIAG eingeräumt. Aufgrund dieses Anspruchs ergab sich zum Bilanzstichtag 31.12.2001 ein Aufwand aus Genussrechtseinräumung in Höhe von 626,1 (Vorjahr 755,1) Mill. Euro. 20 Prozent der Privatisierungsgewinne dienen zur Tilgung des von der Republik Österreich eingeräumten nachrangigen Gesellschafterdarlehens. Dieses Darlehen steht in der Bilanz 2001 mit 67,99 (Vorjahr 289,91) Mill. Euro und wird aller Voraussicht nach im laufenden Geschäftsjahr getilgt sein. Im negativen Zinssaldo von rund minus 198 (minus 238) Mill. Euro sind die Zinsaufwendungen für das Gesellschafterdarlehen des Bundes (7,76 Mill. Euro), für Verbindlichkeiten, deren Zinsen und Rückzahlungen von der Republik Österreich an die ÖIAG refundiert werden (152,64 Mill. Euro) und für ehemalige PTBG-Verbindlichkeiten (35,49 Mill. Euro) enthalten. Die Dividendenerträge aus Beteiligungsgesellschaften summierten sich auf 472 (243) Mill. Euro. Dem gegenüber stehen Aufwendungen aus Beteiligungen von 263 (138) Mill. Euro, sodass sich ein positives Beteiligungsergebnis von 210 (105) Mill. Euro ergab. Das im Geschäftsjahr 2001 ausgewiesene außerordentliche Ergebnis in Höhe von 12,35 Mill. Euro betrifft einen Verschmelzungsgewinn (ÖIAG mit Print Media Austria) von 30,25 Mill. Euro, Zahlungen an den österreichischen Versöhnungsfonds von 6,26 Mill. Euro sowie die Vorsorge für den Beitrag der ÖIAG zum österreichischen Restitutionsfonds (36,34 Mill. Euro). Privatisierungsprogramm In der Vorschau ist angeführt, dass die im Privatisierungsprogramm der ÖIAG noch zur Privatisierung vorgesehenen Beteiligungen, unter Bedachtnahme auf die Interessen des Bundes und insbesondere im Hinblick auf die Bedienung der Schulden der ÖIAG, in den Geschäftsjahren 2002 und 2003 veräußert werden. Zeitpunkt und Umfang dieser Privatisierung erfolgen nach Ermessen der Organe der ÖIAG. Von der Privatisierungsliste, die die Hauptversammlung am 17. Mai 2000 beschlossen hat, ist nur mehr die Telekom Austria AG (ÖIAG-Anteil 47,8 Prozent) unerledigt. Die Beteiligungen Austrian Airlines (39,7 Prozent), voestalpine AG (34,7 Prozent seit Mai 2002), OMV AG (35 Prozent), Böhler-Uddeholm AG (25 Prozent), VA Tech AG (24 Prozent) sowie die 100-Prozent-Beteiligungen ÖBAG, Österreichische Post AG und Österreichische Postbus AG (wurde mit März 2001 von der Österreichischen Post an die ÖIAG übertragen) stehen nicht auf dieser Privatisierungsliste. Der Postbus soll in den nächsten Monaten an die ÖBB verkauft werden. (APA)