Wien - Die Bundesgeschäftsführerin der SPÖ, Doris Bures, bekräftigte am Donnerstag die Aufforderung an die Bundesregierung, den gesamten Ankauf der Abfangjäger zu stornieren. Auch 18 "Kampfjets" seien zu viel, meinte sie in einer Aussendung. In Sachen Steuerreform agiere die Regierung "unehrlich und zynisch", weil auch ohne Hochwasser die Steuerreform nicht finanzierbar gewesen wäre. Die Entscheidung der Bundesregierung, statt 24 nur 18 Kampfflieger zu kaufen, gehe zwar in die richtige Richtung, "das eigentliche Ziel lautet aber Null Kampfflieger". Die Verschiebung der ersten Ratenzahlung auf das Jahr 2006 ist für Bures "nur Augenauswischerei", denn "was die Regierung jetzt weg legt, um die erste Abfangjäger-Rate 2006 zu bezahlen, wird an anderer Stelle fehlen", betonte Bures. Der Regierung komme die Hochwasser-Katastrophe jetzt offenbar sehr gelegen, um einen eleganten Rückzieher vom gescheiterten Projekt Nulldefizit zu machen und die versprochene Steuersenkung von der Tagesordnung zu streichen, mutmaßte die SPÖ-Geschäftsführerin. Es sei zynisch, die Hochwasseropfer als Vorwand für das eigene Scheitern in der Budget- und Wirtschaftspolitik zu verwenden. Grüne werfen Regierung "Tricks" vor Die Grünen werfen der Bundesregierung beim Thema Abfangjäger "Tricks" vor. Die Reduzierung der Stückzahl würde keinen einzigen Euro einsparen, die Regierung streue der Bevölkerung Sand in die Augen, erklärte der Vorsitzende des Rechnungshofausschusses und Wirtschaftssprecher der Grünen, Werner Kogler, in einer Aussendung am Donnerstag. Nur der völlige Verzicht auf Abfangjäger würde einen finanziell "angemessenen" Beitrag bringen. Kogler verwies auf "mehrere unabhängige Recherchen", wonach ein Kaufpreis von knapp 1,8 Mrd. Euro für 24 Stück Abfangjäger nicht halten könne. "Bezeichnenderweise landet die Regierung punktgenau bei jener Anzahl von Kampfjets, die um den Ausschreibungspreis gerade noch finanzierbar scheinen. Gegenüber den Plankosten wird also kein einziger Euro eingespart", erläuterte Kogler, So eine Vorgangsweise wäre allerdings eindeutig ausschreibungswidrig. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (F) würden die Hochwasserkatastrophe dazu instrumentalisieren, um aus dem "selbst verschuldeten Eurofighter-Schlamassel ein kleines Stück herauszukommen", kritisierte Kogler. (APA)