International
USA wollen noch Jahre in Afghanistan bleiben
Verteidigungsminister Rumsfeld ruft zu mehr Finanzhilfe auf
Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
hat zu mehr und schnellerer Finanzhilfe für Afghanistan aufgerufen.
Die Unterstützung des Übergangs-Präsidenten Hamid Karsai durch Geld
sei dringlicher als die Verbesserung der "relativ stabilen"
Sicherheitslage, sagte Rumsfeld am Donnerstag im Washingtoner
Pentagon. Auf einer internationalen Konferenz hatten Geberländer im Jänner
in Tokio rund 1,8 Milliarden Dollar (1,83 Milliarden Euro) zugesagt,
die sich teils über mehrere Jahre erstrecken. Davon stünden noch rund
zwei Drittel aus, klagte Rumsfeld. Die Mittel würden dringend für den
Aufbau einer zivilen Verwaltung und die Bereitstellung wichtiger
Dienstleistungen für die Bevölkerung gebraucht.
450 Millionen Dollar Unterstützung
Die USA haben in Tokio versprochene 300 Millionen Dollar nach
Angaben des Außenministeriums bereits ausgezahlt. Insgesamt sind seit
Beginn des Krieges gegen die Taliban und El Kaida im Oktober
vergangenen Jahres 450 Millionen Dollar an Unterstützung geflossen.
Im Kongress wurden weitere 250 Millionen Dollar beantragt.
Noch einige Jahre
Nach den Worten des kommandierenden Generals Tommy Franks werden
die USA vermutlich noch einige Jahre mit ihren Truppen in Afghanistan
bleiben, damit das Land nicht wieder ein Hort für Terroristen wird.
Auf einen Zeitraum wollte Franks sich nicht festlegen, er verwies
aber darauf, dass die USA in etlichen Ländern seit vielen Jahren
Soldaten stationiert hätten. In Südkorea seien schon seit einem
halben Jahrhundert zehntausende US-Soldaten. Die USA haben derzeit
8.000 Soldaten in Afghanistan stationiert, um dort gegen die Reste
der Taliban und die verbliebenen Kämpfer des Terrornetzwerks von
Osama bin Laden vorzugehen.
Franks war zuvor auch mit Verteidigungsminister Rumsfeld
zusammengekommen. Beide warnten vor voreiligen Schlüssen, dass über
einen Angriff auf den Irak gesprochen worden sei. Sie widersprachen
auch Medienberichten, dass es einen Streit zwischen ihnen
hinsichtlich des Vorgehens gegen Saddam Hussein gebe. (APA/dpa/AP)