San Diego - Ein 16 Jahre alter Amerikaner, der im vergangenen Jahr in Kalifornien zwei Mitschüler getötet und 13 Menschen verletzt hat, wird die nächsten 50 Jahre im Gefängnis verbringen. Frühestens im Alter von 65 Jahren könnte er auf Bewährung entlassen werden. Der Verteidiger des Burschen hatte sich für eine Mindeststrafe von 35 Jahren eingesetzt, mit der Begründung, dass sein Mandant die Tat bereue. Die Anklage forderte hingegen eine Höchststrafe von 425 Jahren ohne Bewährung. Im März 2001 hatte der damals 15-Jährige an der Santana High School in Santee, einem Vorort von San Diego, ein Blutbad angerichtet. Bei der Schießerei kamen zwei Schüler im Alter von 14 und 17 Jahren ums Leben. Elf Jugendliche und zwei Erwachsene wurden verletzt. Nach Augenzeugenberichten soll der Bursch gelächelt haben, als er das Feuer eröffnete. Im Juni bekannte er sich des Mordes und versuchten Mordes schuldig. Vor der Verkündung des Strafmaßes am Donnerstag entschuldigte sich der Schüler unter Tränen bei den Angehörigen der Opfer für die Tat. Er nannte aber keinen Grund für das sechsminütige Blutbad, das er mit der Waffe seines Vaters in der Schule beging. Während des Prozesses erklärte der Vater, dass sein Sohn an der Schule häufig gehänselt und von seinen Mitschülern drangsaliert worden sei. Nach US-Medienberichten soll der Täter mit 18 Jahren aus einer Jugendstrafanstalt in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden. Nach den Worten des Richters vom Superior Court in San Diego zeige die Tat einen "hohen Grad an Grausamkeit". Das kalifornische Gesetz erlaube aber keine lebenslängliche Haft ohne Aussicht auf Bewährung für einen 15-jährigen Täter. Die Schulschießerei in Santee ereignete sich knapp zwei Jahre nach dem Massaker an der Columbine High School in Colorado, bei dem zwei Schüler 13 Menschen töteten. (APA)