Quickborn - Die deutsche Online-Bank comdirect hat im 1. Halbjahr 2002 wieder einen Gewinn ausgewiesen. Vor Steuern lag er bei 2,5 Mill. Euro, nachdem im Vorjahreshalbjahr noch ein Konzernverlust vor Steuern von 46,38 Mill. Euro anfiel. Das positive Ergebnis sei auch auf Einmal- und Sondereffekte zurückzuführen, die aus der Trennung von den Tochterfirmen in Frankreich und Italien resultieren, teilte die comdirect bank AG am Freitag in Quickborn mit. Die Kosten im Kernmarkt Deutschland sollen weiter gesenkt werden. Dabei sei auch ein Stellenabbau nicht auszuschließen, sagte ein Firmensprecher. Trotz des Gewinns bremste Vorstandschef Achim Kassow die Erwartungen für das Gesamtjahr: "Es ist aus heutiger Sicht fraglich, ob das in Aussicht gestellte positive Ergebnis in der comdirect zum Jahresende erreicht werden kann." Die bisherigen Kostensenkungen hätten in Deutschland angesichts der Marktlage noch keine tief greifende Wirkung gezeigt. Zahl der Wertpapier-Transaktionen geht zurück Die Börsenflaute trifft den Internetbroker, was sich auch an der Zahl der Wertpapier-Transaktionen von 2,7 Mill. bis Ende Juni, verglichen mit 3,6 Mill. zum Vorjahreszeitpunkt ablesen lässt. Die Zahl der konzernweiten Kunden ging binnen Jahresfrist von 631.047 auf 630.067 zurück. Das betreute Vermögen lag Ende Juni bei 7,8 Mrd. Euro, 15 Prozent unter dem Wert des Vorquartals. Die zurückhaltende Orderaktivität führte auch zu einem deutlichen Rückgang des Provisionsüberschusses auf 39,8 Mill. Euro nach 52,4 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Zinsüberschuss lag bei 33,3 Mill. Euro nach 36,3 Mill. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen wurden auf Grund der Firmenverkäufe um 46 Prozent auf 72,4 Mill. Euro zurückgefahren. comdirect beschäftigt in Teil- und Vollzeit rund 1.095 Mitarbeiter, knapp 200 weniger als zum Jahresende 2001.(APA/dpa)