Tokio - Gut zwei Jahre nach dem Start stellt der japanische Ableger der US-Börse Nasdaq seinen Betrieb angesichts finanzieller Probleme und der angespannten Börsensituation zum 15. Oktober ein. Der Aktienhandel mit den derzeit gelisteten rund 100 Unternehmen werde an der Börse in Osaka fortgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Osaka Securities Exchange am Freitag in Tokio mit. In Deutschland will die Nasdaq unterdessen im kommenden Jahr an den Start gehen. Nasdaq Japan ist ein Gemeinschaftsunternehmen des US- Börsenbetreibers Nasdaq Stock Market Inc. und des Internet-Unternehmens Softbank Corp., die je 42,92 Prozent der Anteile halten. Die restlichen Anteile an der 1999 errichteten Handelsplattform sind auf 13 weitere Firmen verteilt. Turbulenzen vermeiden Yoshiro Katsuya, Präsident von Nasdaq Japan, sagte, das Unternehmen werde alles tun, um mögliche Turbulenzen für Investoren und Aktionäre zu vermeiden. Nasdaq Japan war im Juni 2000 gestartet, hatte sich jedoch als weit weniger attraktiv für Unternehmen herausgestellt als geplant. Ende 2001 war ein Verlust von 5,3 Mrd. Yen (46,1 Mill. Euro) aufgelaufen. "Die Geschichte in Japan liegt an einem schlechten Timing und schlechten Marktbedingungen", sagte John Hilley, Chef von Nasdaq International, in der Nacht zum Freitag. Nun werde die "Osaka Securities Exchange" (OSE) die Handelsplattform übernehmen und sie in "Japan New Market" umbenennen, teilte die OSE mit. Nasdaq Japan ist eine von drei auf junge Unternehmen spezialisierten Börsen in Japan. Sie hat knapp 100 Unternehmen gelistet, darunter die Kaffeehaus-Kette Starbucks Coffee Japan. Bereits vergangene Woche hatte die US-Nasdaq mitgeteilt, sie habe ihre japanische Beteiligung, die in Medienberichten mit 20,1 Mill. (20,4 Mill. Euro) Dollar beziffert worden war, vollständig abgeschrieben.(APA/dpa/Reuters)