Wirtschaft
Behörde ermittelt wegen Betrugsverdacht
Verdacht auf überhöhte Rechnungen
Bonn - Die Bonner Staatsanwaltschaft hat
Ermittlungen gegen die Deutsche Telekom wegen angeblich überhöhter
Telefonabrechnungen aufgenommen. Die Behörde habe vor etwa zwei
Wochen mit Ermittlungen wegen des Verdachtes auf Betrug begonnen,
nachdem durch die Presse entsprechende Vorwürfe bekannt geworden
seien, sagte eine Sprecherin der Behörde am Freitag in Bonn und
bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatt" (Freitagsausgabe). Der Verein Communitel wirft der Telekom Falschabrechnungen im
großen Stil vor. "Wir weisen die Vorwürfe auch weiterhin zurück",
sagte ein Telekomsprecher auf Anfrage. Darüber hinaus habe der
Konzern bisher keine Kenntnis über ein Ermittlungsverfahren.
Streit schwelt seit mehreren Monaten
Der Streit zwischen der Telekom und der Einkaufsgemeinschaft
Communitel schwelt seit mehreren Monaten. Communitel behauptet, die
Telekom habe von den Kunden der Einkaufsgemeinschaft über Jahre
hinweg mindestens 33 Mill. DM (16,9 Mill. Euro) zu viel wegen
Falschabrechnungen der Gesprächsgebühren gefordert. Die von der
Telekom verlangten Forderungen für die von Communitel übernommenen
Anschlüsse ihrer rund 14.000 Mitglieder seien im Schnitt um
mindestens 23 Prozent überhöht, lautet der Vorwurf.
Die Telekom hat wegen der von Communitel verweigerten
Rechnungsbegleichung inzwischen Klage eingereicht und eine
einstweilige Verfügung erwirkt, die Communitel untersagt, zu
behaupten, "Alle Rechnungen sind zu hoch". Communitel erstattete
ihrerseits Strafanzeige gegen den Telekom-Technik-Vorstand Gerd
Tenzer.(APA/Reuters)