Amsterdam - Der neue niederländische Einwanderungsminister hat am Freitag eine härtere Asylpolitik angekündigt. Asylbewerber sollten in geschlossenen Internierungslagern untergebracht werden, solange ihre Anträge geprüft würden, schlug Hilbrand Nawijn, Ressortchef des neuen Ministeriums für Ausländerfragen und Integration vor. Als Lager könnten derzeit noch leer stehende Armeeunterkünfte dienen, die zu dem Zwecke umgebaut werden müssten. Vor allem illegal eingewanderte Asylbewerber mit einer kriminellen Vergangenheit sollten in den neuen Lagern bis zu zwei Monate lang festgehalten werden, sagte Nawijn in einem Fernsehinterview. Er nannte in dem Zusammenhang Einwanderer aus Marokko, Nordafrika und der Türkei. "Wir müssen so hart wie möglich sein", sagte er. Die seit vergangenem Monat amtierende Regierung habe die Mittel für Asylpolitik um 90 Prozent gekürzt. Nawijn gehört der Partei des ermordeten Rechtspopulisten Pim Fortuyn an, der drittstärksten Kraft in der neuen Regierung. Nach derzeitigem niederländischen Recht werden Asylbewerber in speziellen Unterkünften untergebracht, dürfen sich jedoch frei im Land bewegen. Die Bearbeitung von Asylanträgen dauert oft mehrere Jahre. (APA/AP)