Wien - Scharfe Kritik an der Forderung des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider (FP), trotz Hochwasser-Katastrophe an der Steuerreform 2003 festzuhalten, kommt nun von Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer. In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" sagt Riess-Passer, die FPÖ sei mit der Übernahme der Regierungsverantwortung eine schwierige Verpflichtung eingegangen. "Da kann man nicht mit einer Liste von Wünschen ans Christkind daherkommen." Haiders Forderung, den Kauf neuer Abfangjäger auf längere Zeit zu verschieben und im Gegenzug eine Steuerreform durchzuführen, würde überdies bedeuten, "dass es erst 2006 eine Steuerreform gibt, denn vier Jahre lang wird kein Euro für Abfangjäger ausgegeben", erklärt die FPÖ-Vorsitzende. Abspaltung Scharf reagiert die Vizekanzlerin auch auf Drohungen einer Abspaltung der Kärntner FPÖ von der Bundespartei. Siegfried Jost, Landtagsabgeordneter und Sprecher der FPÖ-Kärnten, stellte gegenüber "profil" ein solches Szenario in den Raum: Jost: "Nicht übermorgen, aber langfristig steht die Option einer Abspaltung von der Bundespartei im Raum." Die FPÖ-Obfrau mahnt ihre Partei aber eindringlich zur Geschlossenheit: "Es gibt nur eine FPÖ und die ist nur dann erfolgreich, wenn sie zusammenhält. Wenn ihr der Mut und die Geschlossenheit fehlt, wird sie scheitern." Im Falle einer Rückkehr der FPÖ in die Opposition beurteilt die Vizekanzlerin die Aussichten für ihre Partei ziemlich pessimistisch. "Dann muss jedem klar sein, dass das nicht mehr so glatt und erfolgreich gehen wird wie früher. Denn dann werden uns die Leute zu Recht fragen, warum wir all das, was wir nun fordern, nicht in der Regierung umgesetzt haben", so Riess-Passer. (APA)