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Norbert Försterling/APA/dpa
Wien - Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Hans Sallmutter (S), kann sich vorstellen, zum Abbau des Defizits bei den Krankenkassen "besonders krank machende Faktoren" zur Finanzierung heran zu ziehen. Als Beispiele nannte er in der ZiB 3 des ORF in der Nacht auf Freitag den Zigarettenkonsum oder den Alkohol. Keine Lösung So könnten Teile der Alkoholabgaben oder der Strafen für Alkoholdelikte im Straßenverkehr ins Gesundheitssystem fließen. Die Regierung plane hingegen nur eine "Verschiebung der Einnahmen, das löst keine Probleme", so Sallmutter. Die Aussichten der SPÖ bei den Wahlen im nächsten Jahr beurteilt Sallmutter gut. Die Mehrheit der derzeitigen Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ könne gebrochen werden, darauf würde er "wetten". Es bestehe die "einmalige Chance für die SPÖ, enttäuschte FPÖ-Wähler und Nichtwähler zurück zu gewinnen." Den SPÖ-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer sieht Sallmutter "von der Öffentlichkeit und den Medien extrem unter seinem Wert beurteilt". "Spürbar anders" Sallmutter konstatiert eine geänderte Haltung der Bundesregierung zu ÖGB und Arbeiterkammer: Seien früher Gesetzesentwürfe ohne Begutachtung ins Parlament gelangt und beschlossen worden, so sei díes jetzt "spürbar anders". Zu seinem Verhältis zu Fritz Verzetnitsch befragt sagte er, wenn es zwischen ihm und dem ÖGB- Präsidenten auch zeitweise Diskusssionen gebe, so "rüttelt niemand" an der Position des Gewerkschaftschefs. Verzetnitsch wird vor dem Bundeskongress im Oktober 2003 neuerlich als ÖGB-Präsident kandidieren. Sallmutter sprach sich in dem Interview ferner gegen eine Öffnung der Geschäfte an Sonntagen aus. Dafür gebe es "keinen nachvollziehbaren Grund". (APA)