Etat
RSF protestiert gegen Inhaftierung von Journalisten in Jordanien
Chefredakteur von "El Jazeera" in Amman festgenommen
Die Journalisten-Vereinigung "Reporter ohne
Grenzen" (RSF) hat gegen die Inhaftierung des örtlichen
Chefredakteurs des arabischen Fernsehsenders "El Jazeera" in
Jordanien protestiert. Offenbar sei die Festnahme im Kontext einer
diplomatischen Krise zwischen Katar, wo der Fernsehsender seine Basis
hat, und Jordanien erfolgt, erklärte RSF-Chef Robert Menard am
Samstag in einem Schreiben an den jordanischen Informationsminister
Mohammed Adwan.
Sender wegen "Diffamierung" verboten
Vor wenigen Tagen hatte Jordanien den Sender wegen "Diffamierung"
des Staates und der Königsfamilie verboten. "El Jazeera" habe
"Jordanien und seinen nationalen Standpunkten wissentlich Schaden
zugefügt", hieß es in einer Begründung. Zuvor war in einer Sendung
des arabischen Senders deutliche Kritik an Jordanien und der
königlichen Familie geübt worden.
Nach Angaben von RSF wurden der Chefredakteur von "El Jazeera" in
Amman, Maamun El Russan, sowie der Marketingdirektor und der Chef des
Aufsichtsrats am 14. August festgenommen. Letzterer sei gegen eine
Kaution wieder freigekommen. Den beiden anderen werde vorgeworfen,
den Beziehungen zu einem ausländischen Land zu schaden und falsche
Informationen zu verbreiten. Vielen arabischen Regierungen ist der
Sender ein Dorn im Auge, weil er in seinen Beiträgen häufig
politische Tabus anspricht. (APA/AFP)