Etat
Vivendi Universal erwägt Börsengang der US-Unterhaltungssparte
Banken wollen angeschlagenem Vivendi-Konzern Luft schaffen
Der hoch verschuldete Medienkonzern Vivendi
Universal erwägt einem Medienbericht zufolge einen Börsengang seiner
US-Unterhaltungssparte. Zu ihr zählen auch die Universal Studios. Der
Börsengang von Vivendi Entertainment werde auf einer
Verwaltungsratssitzung im September besprochen, berichtete die
"Financial Times"
(FT) am Samstag. Vivendi bewerte den größten
Teil der Sparte, die Universal Studios, mit 5,1 Milliarden Dollar (5,19
Milliarden Euro), schrieb das Blatt unter Berufung auf eine mit der
Firmenstrategie vertraute Person.
Abkehr der bisherigen Strategie
Der Verkauf der Hollywood-Studios würde eine völlige Abkehr von
der Strategie des jüngst zurückgetretenen Vivendi-Chefs Jean-Marie
Messier bedeuten. Dieser hatte aus dem ehemaligen staatlichen
Wasserversorger "Generale des Eaux" durch eine Reihe von Zukäufen den
weltweit zweitgrößten Medienkonzern nach AOL Time Warner gemacht.
Dabei hat das Unternehmen jedoch einen Schuldenberg von rund 19 Milliarden
Euro angehäuft.
Banken wollen angeschlagenem Vivendi-Konzern Luft schaffen
Dem stark angeschlagenen französisch-amerikanischen Medienkonzern Vivendi Universal winkt nach einem Bericht der Pariser Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" Hilfe
von Bankenseite. Die Banken, mit denen Vivendi zusammenarbeite,
hätten kein Interesse an einer Zerschlagung des hoch verschuldeten
Konzerns im Konkurs-Fall, schrieb die Zeitung unter Berufung auf
Informationen aus der Konzernspitze.
Sieben Banken hätten zugestimmt, die Kreditlinie des weltweit
zweitgrößten Medienkonzerns noch in diesem Monat um 2 Milliarden Euro auf 3
Milliarden Euro anzuheben. Der neue Vivendi-Chef Jean René Fourtou habe
dafür zugesagt, rascher Teile des Konzern zu veräußern.(APA/Reuters/dpa)