Madrid - Das Regime des spanischen Diktators Francisco Franco (1939-1975) hat nach dem Bürgerkrieg (1936-39) zahllose Kinder von Republikanern geraubt und für regimefreundliche Ehepaare zur Adoption freigegeben. Tausende von Kindern seien verschleppt worden und anschließend mit neuen Namen sowie falschen Geburtsurkunden ausgestattet worden, stellten die Forscher Montse Armengou und Ricard Belis in einer Studie fest. Wie die Zeitung "El Mundo" in ihrer Sonntag-Ausgabe berichtete, werden in der Studie Verbrechen des Franco-Regimes aufgedeckt, die bisher weitgehend unbekannt waren. In den vierziger Jahren seien ganze Eisenbahnzüge mit verschleppten Kindern kreuz und quer durch Spanien gefahren. Die Eltern der geraubten Kinder seien Anhänger linker Parteien gewesen, die im Bürgerkrieg auf der Seite der legalen republikanischen Regierung gegen die aufständischen faschistischen Franco-Truppen gekämpft hatten. Viele der betroffenen Eltern waren nach Kriegsende exekutiert worden, befanden sich in Haft oder lebten im Exil. Die Studie soll in Spanien im Oktober unter dem Titel "Die verlorenen Kinder der Franco-Diktatur" erscheinen. (APA/dpa)