Nigeria
Steinigungsurteil: Nigerias Regierung für Aufhebung
Lagos lehnt Schuldspruch ab und will junge Mutter im Berufungsverfahren unterstützen
Lagos - Die nigerianische Regierung will sich für die
Aufhebung des Steinigungsurteils gegen die 30-jährige Mutter eines
unehelichen Kindes einsetzen. Man lehne den Schuldspruch rundweg ab
und werde die Verurteilte Amina Lawal in ihrem Berufungsverfahren
rechtlich unterstützen, sagte Justizminister Kanu Agabi am Donnerstag
in Lagos. Es liege jedoch nicht in der Macht der Regierung, das
Urteil eigenmächtig aufzuheben. Ein islamisches Gericht im Norden Nigerias hatte am Montag das
Todesurteil gegen die junge Frau bestätigt. Lawal soll demnach
gesteinigt werden, sobald ihre Tochter nicht mehr gestillt werden
muss. Sie hatte ihr Kind mehr als neun Monate nach ihrer Scheidung
zur Welt gebracht und war deshalb im März des Ehebruchs für schuldig
befunden worden. Ihre Hinrichtung war zuletzt im Juni bis Anfang 2004
verschoben worden, damit sie ihre Tochter versorgen kann. Der Fall
löste international Proteste aus. (APA/AP)