New York - US-Bundesstaatsanwälte und Prüfer der US-Börsenaufsicht (SEC) untersuchen nach einem Zeitungsbericht die Buchungspraktiken bei der Online-Sparte des weltweit größten Medienkonzerns AOL Time Warner. Gegenstand der Untersuchung bei American Online (AOL) seien als "round-tripping" oder "back-to-back" bezeichnete Buchungsvorgänge, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf mit den Untersuchungen vertraute Kreise. Ein AOL-Sprecher sagte laut "Wall Street Journal", dass das Unternehmen bei den Untersuchungen kooperieren, ansonsten aber keine Stellungnahme abgeben wolle. Am Montag war von AOL zunächst noch keine Stellungnahme zu erhalten. "round-tripping" Unter dem Begriff "round-tripping" (Rundreise) waren jüngst in der Energie- und Telekombranche Verkäufe von eher unprofitablen Vermögenswerten bekannt geworden, bei denen automatisch der Rückkauf zu ähnlich hohen Preisen vereinbart wurde. Grund für diese eher illegale Buchungspraxis ist ein Aufblähen der Umsätze sowohl für Käufer als auch Verkäufer. Das "back-to-back"-Muster funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip, schließt aber einen kurzen Zeitabstand mit ein, das heißt die beiden Transaktionen geschehen nicht zur selben Zeit. Erst in der vergangenen Woche hatte der Medienkonzern eingeräumt, seine US-Onlinesparte AOL habe möglicherweise zu hohe Umsätze ausgewiesen. Es geht den Angaben zufolge um eine Summe von 49 Mill. Dollar (49,9 Mill. Euro), was weniger als ein Prozent des AOL-Umsatzes ausmacht. (APA/Reuters)