Telekom
Deutsche Telekom hüllt sich zu angeblichem VoiceStream-Verkauf in Schweigen
Finanzhäuser prüfen angeblich Offerten für US-Tochter
Die Deutsche Telekom
hüllt sich zu
Berichten über einen Rekordverlust im ersten Halbjahr und einem
möglicherweise bevorstehenden Verkauf der US-Tochter
VoiceStream
in
Schweigen. "Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen", sagte ein
Telekom-Sprecher am Montag in Bonn. Die "Financial Times" berichtete,
mehrere Banken prüften im Auftrag des Konzerns Angebote für
VoiceStream. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht
gefallen.
Gerüchte
Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte zudem am Wochenende zudem
berichtet, die Telekom werde für das erste Halbjahr den höchsten
Verlust der Firmengeschichte ausweisen. Demnach fiel im Zeitraum von
Jänner bis Juni ein Fehlbetrag von rund 3,6 Milliarden Euro an.
Laut "Financial Times" sollen die Finanzhäuser Goldman Sachs,
Deutsche Bank und JP Morgan Angebote für VoiceStream prüfen. Eine
Entscheidung über den Verkauf werde aber nicht vor November erwartet.
Nach von der Zeitung zitierten Analysten bleibt der Telekom
angesichts ihrer Milliardenschulden keine Wahl, als VoiceStream ganz
oder teilweise zu verkaufen. Anders sei das von Interims-Chef Helmut
Sihler bekräftigte Ziel, die Schulden bis Ende kommenden Jahres auf
50 Milliarden Euro abzubauen, nicht zu schaffen.
Pressekonferenz
Die Telekom verwies zu den Berichten über einen Rekordverlust im
ersten Halbjahr auf die für Mittwoch geplanten
Halbjahrespressekonferenz. "Focus" hatte berichtete, durch die
Berücksichtigung von VoiceStream sei bei dem Konzern ein Fehlbetrag
von drei Milliarden Euro angefallen. Hinzu komme ein außerordentlicher
Verlust von 600 Millionen Euro, da die Telekom die Anteile an
Konkurrenten France Telecom neu bewertet habe. Insgesamt werde damit
der Rekordverlust des Gesamtjahres 2001 von 3,5 Milliarden Euro nun schon
im ersten Halbjahr 2002 übertroffen. Telekom-Finanzvorstand
Karl-Gerhard Eick hatte Ende Mai bereits angekündigt, dass im
Gesamtjahr 2002 ein Verlust von 5,5 Milliarden Euro wahrscheinlich sei. (APA)