Wien (APA) - Wenig Zeit für Erholung haben Kultur-Interessierte. Kaum sind die sommerlichen Festspiele absolviert, geht bereits die Herbstsaison los. Im Ausstellungsbereich gibt es in der Bundeshauptstadt Wien ab September eine Fülle von Angeboten, die auf Besucher warten. Von Kubin bis Klimt, von Impressionisten bis zu Realisten reicht das Angebot im Kunst-Bereich. Fotografie-Fans können zwischen dem österreichischen Fotografen Erich Lessing und sowjetischer Fotografie der zwanziger und dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts wählen. Das Leopold Museum zeigt "Alfred Kubin. Aus meinem Reich." ab 5. Oktober. Die über 70 Werke umfassende Ausstellung, die erstmals Beispiele der rund 300 Blätter umfassenden Kubin-Sammlung des Museum in einem großen Umfang der Öffentlichkeit präsentiert, verspricht einen Gesamtüberblick von der Frühzeit bis hin zum Spätwerk des Zeichners. "Klimt-Landschaften" kann man ab 23. Oktober in der Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere bewundern. Die Ausstellung zeigt Gustav Klimt erstmals ausschließlich als Landschaftsmaler mit Meisterwerken aus europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen. In der Sommerfrische im Salzkammergut schuf Klimt Bilder, die zum Bedeutendsten seines Oeuvres gehören. Die Kunsthalle Wien bringt ab 20. September eine Gruppenausstellung mit Werken von u.a. Kai Althoff, Brian Calvin und Sigmar Polke: "Lieber Maler, male mir... Radikaler Realismus nach Picabia" - figurative Malerei der Nachkriegszeit. In der Dependance der Kunsthalle, dem Project-Space, gibt es ab 2. Oktober Arbeiten des Spaniers Santiago Sierras zu sehen. Ziel seiner Aktionen ist es, die Wahrnehmung für Missstände und soziale Ungleichheiten zu schärfen. Um den "Impressionismus: Amerika Frankreich Russland" geht es ab 25. Oktober im Kunstforum Bank Austria. Bilder von amerikanischen und russischen Künstlern werden Schlüsselwerke des französischen Impressionismus entgegen gesetzt. Im Kunsthaus Wien singt man (einen Titel eines Werks von Kurt Kocherscheidt zitierend) ab 3. Oktober ein "Lob der Malerei" und zeigt Hauptwerke der österreichischen Künstlergruppe "Wirklichkeiten" (Wolfgang Herzig, Martha Jungwirth, Franz Ringel, Peter Pongratz, Robert Zeppel-Sperl und Kurt Kocherscheidt). Das Museum Moderner Kunst (MUMOK) gedenkt mit einer "Hommage à Antonin Artaud" ab 7. September des französischen Theaterrevolutionärs. Vom Gesamtkunstwerk zur Architektur geht es dann mit Heimo Zobernigs "factory Projekten" ab 7. Dezember. Das Kunsthistorische Museum (KHM) widmet dem Wiener Fotografen Erich Lessing ab 2. September eine Schau im Palais Harrach. Die Ausstellung von rund 350 Fotos gilt den großen Themen der Foto-Essays der Nachkriegsjahre: "Erich Lessing. Vom Festhalten der Zeit. Reportage und Fotografie 1948 - 1973" . Sowjetische Fotografie der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts zeigt unter dem Titel "Von Piktorialismus und Modernismus zum Sozialistischen Realismus" das Historisches Museum der Stadt Wien (ab 12. September). Bevor ab 7. September die Architekturwelt sich zur Architektur-Biennale in Venedig versammelt, präsentiert das Architekturzentrum Wien (Az W) ab 29. August "TransModernity. Austrian Architects" mit henke und schreieck Architekten / Jabornegg & Pálffy / Riegler Riewe. Die Schau, die drei beispielhafte Exponenten der jüngeren heimischen Architekturszene vorstellt, war bereits im Österreichischen Kulturforum New York zu sehen. Auch die Secession beschäftigt sich mit Architektur: "Trespassing - Momente in der Architektur" ist ab 12. September zu sehen. Nachgegangen wird der Frage, welche Trends in der zeitgenössischen Baukunst eine Rolle spielen. "Designs für die wirkliche Welt" zeigt die Generali Foundation ab 13. September. Zu sehen sind Werke von Azra Aksamija, Marjetica Potrc, Florian Pumhösl und Krzysztof Wodiczko, die sozialkritische Fragestellungen über Design, Wohnen und Urbanismus zum Inhalt ihrer Arbeit gemacht haben. Im Österreichischen Theatermuseum gibt es ab 27. Oktober die Sonderausstellung "Oskar Werner. Welch einen sonderbaren Traum träumt' ich..." zu sehen. Passend dazu werden im Palais Harrach ab 27. Oktober "Devotionalien und Künstlerreliquien" gezeigt. Das Museum für Völkerkunde ab 9. Oktober "Guatemala. Land des Quetzal. Von den Maya zur Spanischen Welt" . Eine repräsentative Auswahl hochwertiger Exponate bezieht sich sowohl auf das Guatemala der Maya als auch auf dasjenige der Spanier. Der Quetzal, ein schillernder Vogel mit prächtiger Federschleppe, war schon in der Maya-Zeit Ausgangspunkt verschiedener Mythen und ist heute das Wahrzeichen Guatemalas. Für Kinder bietet das Kindermuseum Zoom ab 18. September eine Ausstellung zum Thema Kleidung: "Über Hose-Unter Rock" . Warum tragen PolizistInnen Uniformen und FußballerInnen Trikots mit einer Nummer? Warum trägt der Taucher einen Neoprenanzug und der Inder einen Turban? Wie sehen Siebenmeilenstiefel aus? Was haben Kohle, Erdgas und Erdöl mit meiner Kleidung zu tun? Welcher Baum trägt Wolle? Diesen und anderen Fragen wird im Rahmen der Ausstellung nachgegangen. In unmittelbarer Nachbarschaft, im Fischer-von-Erlach-Trakt der ehemaligen Hofstallungen, öffnet schließlich am 13. September das quartier21, eine Heimstätte verschiedener Kunst-Initiativen, seine Pforten - ein weitere Etappe zur endgültigen Fertigstellung des Museumsquartiers. (APA/red)