Unternehmen
VKI mit sattem Minus
Verein für Konsumenten-Schutzinformation weist 2001 Bilanzverlust von 421.000 Euro aus
Wien - Der Verein für Konsumentenschutzinformation (VKI) hat
im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 bei einem Umsatz von 10 Mill. Euro
einen Jahresverlust und damit ein Fehlkapital von 421.142 Euro
erwirtschaftet. Dies geht aus dem VKI-Tätigkeitsbericht 2001 hervor.
Während die Finanzierung des Vereins für 2002 gesichert ist, wollen
die Mitglieder bis Ende September 2002 eine Einigung über die
künftige strategische Ausrichtung und Finanzierung finden. Seit
Anfang Juli laufen dazu Gespräche auf Expertenebene, hieß es heute,
Montag, auf APA-Anfrage aus der Arbeiterkammer (AK). Der Grund für den Jahresverlust 2001 des VKI liege in der nicht
valorisierten Grundfinanzierung, dem Entfall von langjährig
zugesagten Subventionen und den deutlich gestiegenen
Personalrückstellungen, heißt es im Tätigkeitsbericht. Der VKI
beschäftigte per Ende 2001 genau 102 voll versicherte Mitarbeiter,
Ende 2000 waren es 100 Personen gewesen.
70 Prozent Eigenfinanzierung
Das Betriebsergebnis des VKI war 2001 mit minus 544.390 Euro
ebenfalls negativ, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(EGT) belief sich auf minus 442.779 Euro. Der Cashflow betrug 126.000
Euro, das Eigenkapital lag Ende 2001 bei minus 430.600 Euro. Der
Eigenfinanzierungsanteil des VKI durch Publikationen und Projekte
betrug 2001 knapp 70 Prozent, die restlichen 30 Prozent entfielen auf
Mitgliedsbeiträge.
Die Beiträge der VKI-Mitglieder - der vier Sozialpartner
Arbeiterkammer (AK), Wirtschaftskammer (WKÖ), ÖGB und
Landwirtschaftskammer sowie des Justiz- und
Konsumentenschutzministeriums - seien in Summe seit den 80-er Jahren
unverändert, was real gesehen zumindest eine Halbierung der Beiträge
bedeute, heißt es im Tätigkeitsbericht weiter. Ausreichende
Liquidität aus Sozialrückstellungen und Abonnementvorausszahlungen
würden zwar einen "ungestörten Betrieb" ermöglichen, doch sei der
finanzielle Spielraum "ausgeschöpft" und Budgetüberschreitungen nicht
mehr zu verhindern.
Löwenanteil für Warentests
Die Aufwendungen des VKI verteilten sich 2001 laut
Tätigkeitsbericht ausgeglichen auf fixe Strukturaufwendungen für
Personal, Raum und EDV und auf leistungsbezogene Sachaufwendungen.
Knapp 50 Prozent der Kosten entfielen dabei auf Warentests und deren
Publikation in dem Monatsmagazin "Konsument". Rund 21 Prozent der
Kosten entfielen auf die Beratung, 19 Prozent auf Projekte und knapp
10 Prozent auf Sonderpublikationen.
Von den gesamten Bruttoeinnahmen in Höhe von 10 Mill. Euro
entfielen knapp 52 Prozent auf Verkaufserlöse und Medienprojekte wie
den Absatz des Testmagazins "Konsument" und geförderte
Aufklärungskampagnen. 13 Prozent der Einnahmen wurden durch
Werkverträge und Aufträge an Prüfstelle und Rechtsabteilung
erwirtschaftet. Der Kostendeckungsgrad des "Konsument" lag bei 82
Prozent, der von Sonderpublikationen bei 92 Prozent. Der
durchschnittliche Kostendeckungsgrad des VKI lag 2001 bei 65 Prozent. (APA)