International
Islamische Glaubensgemeinschaft spricht von "Verleumdung"
Schakfeh: Krenn diffamiert Religionslehrer
Wien - Scharfe Kritik an den Aussagen des St. Pöltner
Diözesanbischofs Kurt Krenn über eine "dritte Türkenbelagerung" gibt
es auch von der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Der Präsident der
Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, wandte sich gegen
"Verleumdungen". Er protestiert auch "aufs Schärfste gegen die
Diffamierung von Religionslehrern". Krenns jüngste Aussage von der "dritten Türkenbelagerung sucht auf
unkorrekte Weise und in völliger Verkennung der Tatsachen
populistisch zu emotionalisieren, um Propaganda für die eigenen
Interessen zu machen. Es entspringt einzig seiner Phantasie, dass
islamische Religionslehrer ihren Schülern erzählten, alles werde
ihnen einmal gehören", erklärte Schakfeh. Solche Verleumdungen
stellten ein unerlaubtes Mittel dar, mit dem Krenn für seine Linie
einer Anhebung der Geburtenrate unter der christlichen Bevölkerung zu
werben bemüht ist".
Jedenfalls gehöre es zu "unseren erklärten Zielen, den
Islamunterricht verantwortungsvoll als Chance wahrzunehmen, jungen
Menschen ein Gefühl der Identität als Muslime und Österreicher
mitzugeben". Muslime seien ein lebendiger Bestandteil der
österreichischen Gesellschaft, zu gut der Hälfte Staatsbürger. Der
für Europa einzigartige gesetzliche Anerkennungsstatus schaffe die
Basis für ein gedeihliches und friedliches Miteinander, wie es
vielfach gelebte Realität ist. Gleichzeitig finde auf vielen Ebenen
ein fruchtbarer Dialog statt, der alte Klischees und Ängste abzubauen
sucht. "Es ist gesellschaftspolitisch höchst gefährlich, nun genau
diese uralten Zerrbilder als Schreckgespenster wachzurufen". (APA)