Budapest - Nach den schweren Überschwemmungen in Tschechien haben sich Jugoslawien und Kroatien auf die erwarteten Fluten vorbereitet. In Ungarn erreichte die Donau in der Nacht auf Montag in Budapest ihren Höchststand und begann dann wieder zu fallen. Die meisten Dämme hielten dem Wasser zwar Stand. In einigen Dörfern nördlich der Hauptstadt sei die Situation aber weiter kritisch, hieß es. Die Hochwasserkatastrophe in Tschechien hat Schätzungen des Innenministeriums zufolge bis zu 90 Milliarden Kronen (rund 2,9 Milliarden Euro) verursacht, wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK meldete. Die Präsidentschaftskanzlei erklärte, der für November geplante NATO-Gipfel in der tschechischen Hauptstadt werde davon nicht beeinträchtigt. Die Reparaturarbeiten am Verkehrsnetz in Prag werden noch Monate in Anspruch nehmen. Der öffentliche Nahverkehr ruhte auch am Montag, was zu einem Verkehrschaos führte. Experten kontrollierten überflutete Häusern auf ihre Einsturzgefahr, wie Stadtsprecher Martin Kupka berichtete. Von den bisher kontrollierten 158 Häusern im Bezirk Karlin, seien 19 unbewohnbar und gefährdet. Drei Gebäude waren bis zum Wochenende eingestürzt. Seit Mittwoch ist der Wasserstand der Moldau um mehr als fünf Meter gefallen. Das Fallen der Pegel und des Grundwasserniveaus unterhöhle viele der schwer beschädigten Häuser, erklärten die Behörden. Entlang der Donau wurden in Jugoslawien Barrieren gegen die in der kommenden Woche erwarteten Wassermassen errichtet. Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic bereitete für alle Fälle einen Notplan vor. Die kroatischen Behörden wappneten sich vorsorglich gegen ein Anschwellen der Donau auf bis neun Meter, obwohl von Dienstag bis Donnerstag nur mit Wasserständen von acht Metern gerechnet wurden. Der im östlichen Teil Kroatiens gelegene Zoo von Osijek galt als besonders gefährdet. (APA)