Johannesburg - Eine Woche vor Beginn des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung haben sich am Montag bereits mehrere Tausend Mitarbeiter von Umwelt- und Hilfsorganisationen (NGOs) in Johannesburg versammelt, um ihre Ziele zu präsentieren. Auf dem so genannten Globalen Forum im Nasrec-Konferenzzentrum bei Soweto, wo rund 350 Organisationen mit Informationsständen vertreten sind, finden bis zum 4. September täglich rund 90 Veranstaltungen statt.Am Montag begannen die Diskussionen mit den Themenschwerpunkten Jugend, Frauen, Hilfsorganisation, Urbevölkerung und Arbeit. Die Umweltschutzorganisationen wer- den aber auch verstärkt auf die Probleme des Klimawandels aufmerksam machen - nicht zuletzt wegen der schweren Unwetterkatastrophen, die in vielen Teilen der Welt schwere Schäden anrichten. Experten weisen darauf hin, dass sich die Zahl der Wetterextreme in den vergangenen vier Jahrzehnten vervierfacht hat und führen diesen Effekt auch auf die globale Erwärmung zurück. Ein großes Anliegen der Umweltschützer ist deshalb die Forderung nach der Erfüllung des Kioto-Protokolls, das den Ausstoß der so genannten Treibhausgase mindern und damit die Erderwärmung bremsen soll. Offiziell eröffnet wird der NGO-Gipfel am Freitag - drei Tage vor dem Gipfel der Vereinten Nationen. Insgesamt sind mehr als 7000 Organisationen für die Veranstaltung registriert, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet. Seit Sonntag ist bereits das so genannte Ubuntu-Dorf geöffnet, in dem Staaten und Organisationen Projekte und Ideen für die Bekämpfung von Armut und Umweltzerstörung zeigen. Die UN-Weltgipfelkonferenz für nachhaltige Entwicklung findet vom 26. August bis 4. September statt. Insgesamt werden rund 50.000 Teilnehmer in Südafrika erwartet, darunter rund 100 Staats- und Regierungschefs. Bei dem Treffen soll auch geklärt werden, was seit der großen Entwicklungskonferenz in Rio de Janeiro vor zehn Jahren an Zielen erreicht worden ist. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.8.2002)