Genf - Schweizer Wissenschafter haben das Gen DNAH11 entdeckt, das für die Ordnung der Eingeweide im Körper verantwortlich ist, sagte der wissenschaftliche Direktor der Universität Genf, Jean-Louis Blouin. Sein genetische Information sehe auch vor, dass die Lunge in der Mitte an die Luftröhre angeschlossen werde. Umgekehrt könne eine Schädigung des Gens zu einer zufälligen Anordnung der Eingeweide und zu schweren Krankheiten - meist Atemwegserkrankungen - führen; aber auch Unfruchtbarkeit sei eine Folge. Einer von 20.000 Patienten sei von dieser nach dem Züricher Arzt Manes Kartagener benannten Krankheit betroffen. Kartagener hatte das Syndrom 1933 als erster beschrieben. Die Genfer Studie erscheint im August-Heft der US-Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science". Die Forschungsgruppe war den Krankheitsursachen des Morbus Kartagener seit 1994 auf der Spur. Sie verfolgten die Stammbäume von Patienten. Dabei entdeckten sie, dass das Syndrom seinen Ursprung in einer anomalen oder fehlenden Bewegung der Flimmerhärchen bestimmter Zellen hatte. Die so geschädigten Zellen ordneten die Eingeweide willkürlich an. Die Bewegung der Härchen wird laut Studie von Informationen auf dem Gen DNAH11 und seinem Protein gesteuert. Die Forscher halbierten das Protein versuchsweise und konnten anschließend beobachten, wie die Zellen beim Zusammenbau der Organe großes Durcheinander anrichteten. (APA)