Ökologie
Schlafstörungen, Panikattacken oder Angstzustände können Reaktionen auf Katastrophe sein
Experten raten Opfern zur psychologischen Hilfe
Linz - Experten der Organisation Pro Mente Oberösterreich
raten Opfern der Hochwasserkatastrophe, unbedingt Hilfe durch Ärzte
oder psychosoziale Fachkräfte in Anspruch zu nehmen. Beschwerden
könnten unmittelbar nach dem Ereignis, aber auch bis zu zwei Monate
nach solch einer psychischen Belastungssituation auftreten. Personen, die während der ersten Tage keinerlei Symptome hatten,
könnten später betroffen sein. Schlaflosigkeit, Panikattacken oder
Angstzustände seien oft typische körperliche Reaktionen nach solchen
Katastrophen, sagten Experten der Pro Mente und des
oberösterreichischen Roten Kreuzes bei einer Pressekonferenz am
Dienstag in Linz.
Bei vielen Menschen komme es auf Grund solch einer Katastrophe zu
vielfältigen Krisenreaktionen. Das Erlebte und die gegenwärtige
Verzweiflung, Ausweglosigkeit und nicht zuletzt die Existenzbedrohung
hätten in den meisten Fällen akute Belastungsreaktionen ausgelöst und
könnten in weiterer Folge zu psychischen und psychosomatischen
Erkrankungen wie etwa Depressionen führen, erklärten die Fachleute.
Betroffene sollten sich daher auf keinen Fall scheuen, professionelle
Hilfe in Anspruch zu nehmen. Angehörige und Bekannte, die unter
Beschwerden leiden, sollten unbedingt ermutigt werden, Hilfe
aufzusuchen.
Derzeit koordiniere man bei der Pro Mente OÖ. die Nachbetreuung
sowohl der Opfer als auch der Einsatzkräfte. Um eine optimale
Versorgung zu ermöglichen, werde man in den von der Katastrophe
besonders betroffenen Gebieten in Zusammenarbeit mit Gemeinden,
Pfarren und anderen Einsatzorganisationen spezielle Nachbetreuungs-
und Kriseninterventionsstellen für die nächste Zeit aufbauen, wurde
bei der Pressekonferenz angekündigt. Geplant seien außerdem
Info-Veranstaltungen über die psychische Bewältigung solcher
Katastrophen. (APA)