Etat
Umstrittener schwedischer Medienzar Stenbeck ist tot
Sein Medienimperium ist zehn Milliarden Euro wert
Der Medienunternehmer Jan Stenbeck ist am Montag nach einem Herzinfarkt
in Paris gestorben. Der 59-Jährige war Haupteigner und Chef der
Kinnevik-Gruppe. Zu seinen Unternehmen zählten auch die in
zahlreichen europäischen Großstädten vertriebenen Gratiszeitungen
unter dem Namen "Metro". Neben zahlreichen privaten TV-Stationen
betrieb der als ausgesprochen konfliktfreudig geltende Schwede das
auch in Deutschland aktive Telekomunternehmen Tele2. Am Dienstag fiel der Aktienkurs der Dachgesellschaft Kinnevik bis
zum frühen Nachmittag um 16 Prozent. Als wichtigster Grund galten die
unsicheren Zukunftsaussichten nach den ohnehin drastischen
Kursverlusten, die den Börsenwert der Gruppe seit Jahresbeginn von 95
auf 36 Milliarden Kronen (3,9 Milliarden Euro) sinken ließen.
Stenbeck hat seine 25-jährige Tochter Christina zu seiner
Nachfolgerin bestimmt. Sie gilt aber als zu jung und unerfahren. Bei
einer Pressekonferenz weniger als 24 Stunden nach dem Tod Stenbecks
hieß es, die Tochter wünsche, dass der Konzern "ganz im Sinn ihres
Vaters" weitergeführt werde. Die Nachfolgeregelung an der Spitze
blieb aber zunächst unklar. Nach dem Ableben Stenbecks ist die
Zukunft des finanziell angeschlagenen Konzerns nach Ansicht von
Analysten ungewiss. (APA/dpa)