Unternehmen
TiSpa rechnet nach Verlusten mit Aufschwung
"Die Ziffern zeigen nach oben"
Innsbruck - Der Vorstandssprecher der Tiroler Sparkasse Bank
AG (TiSpa), Andreas Wecht, rechnet nach den angekündigten Verlusten
des Geldinstitutes dennoch mit einem Aufschwung. "Die Ziffern zeigen
nach oben", betonte Wecht am Dienstag gegenüber der APA. Heuer wird
die TiSpa erstmals seit Bestehen das Geschäftsjahr mit Verlusten im
zweistelligen Millionenbereich abschließen. Die bisherigen Prognosen könnten eingehalten werden, kündigte der
Vorstandssprecher an. Demnach sei im Jahr 2003 mit einer
Eigenkapitalverzinsung von zwölf Prozent sowie einer 68-prozentigen
Kostenertragsrelation zu rechnen. Gleichzeitig bleibe der gesamte
535-köpfige Mitarbeiterstand erhalten. "Das sind die gleichen
Ziffern, wie sie bereits vor zwei Monaten prognostiziert worden
sind", betonte Wecht. Da er erst seit Anfang März diesen Jahres die
Position als Vorstandssprecher übernommen hatte, habe er die
angekündigten Zahlen "nicht zu kommentieren".
Rückzug von Bodenseer unerfreulich
Der überraschende Rückzug von Wirtschaftsbundobmann Jürgen
Bodenseer aus dem TiSpa-Aufsichtsrat tue Wecht "sehr leid", Er habe
Bodenseer in den Aufsichtsrats-Sitzungen als "kompetente und
neugierige" Person kennen gelernt. "Ich mag ihn persönlich, nichts
anderes habe ich dazu zu sagen", meinte der Vorstandssprecher.
Wecht habe die Diskussion jedoch "nicht so problematisch empfunden
wie Bodenseer als Betroffener". Bodenseer hatte mangelnde Information
über die Abfertigungsregelung von Ernst Wunderbaldinger, dem
ehemaligen TiSpa-Chef, kritisiert. Er bemängelte außerdem, dass weder
der neue Vorstand noch der Vorsitzende des Sparkassenrates, Ivo
Greiter, "die schützende Hand über uns/mich als Aufsichtsrat"
gehalten habe. Für Wecht seien diese Vorwürfe nicht nachvollziehbar.
Bodenseer, ein "erfolgreicher Unternehmer", sei "entsprechend in der
Lage, sich selber Rückendeckung zu verschaffen", zeigte sich Wecht
überzeugt.
Nach Bodenseers Austritt hoffe er, "dass sich nun nicht auch
andere Politiker zurückziehen werden". Grundsätzlich sei die Funktion
eines Politikers durchaus mit der des Aufsichtsrates "kompatibel",
sagte Wecht. (APA)