Wien - Nach der verheerenden Hochwasser-Katastrophe rechnen die regionalen Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice (AMS) mit rund 3.000 Fällen von Kurzarbeit in den betroffen Betrieben. Wie das Wirtschaftsministerium Dienstagnachmittag weiter mitteilte, sind die im AMS-Budget dafür vorhandenen Fördermittel von 3 Mill. Euro ausreichend. Der Forderung der Arbeiterkammer (AK) nach Aufstockung um 10 Mill. Euro erteilt Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (VP) eine Absage. Sollte es jedoch zu einem zusätzlichen Bedarf kommen, würden die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt, wie es hieß. Die Arbeitsplatzproblematik, die durch die Hochwasserflut im heurigen Sommer entstanden ist, sei mit der Situation 1997 nicht vergleichbar, hält das Wirtschaftsministerium in einer Stellungnahme zu einer AK-Aussendung von Dienstag fest. Damals sei vor allem das Industriegebiet des südlichen Niederösterreich mit arbeitsplatzintensiven Produktionsbetrieben vom Hochwasser betroffen gewesen. Jetzt gehe es um einige wenige Großfirmen und viele kleine Betriebe, die in Summe mit rund 3.000 Kurzarbeitsfällen (laut AMS) das Auslangen finden würden. AK fordert zusätzliche Mittel Die Arbeiterkammer (AK) forderte von Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (VP) zusätzliche Fördermittel für Kurzarbeit in Höhe von 10 Mill. Euro, um die Produktions- und Lohnausfälle der vom Hochwasser betroffenen Betriebe und Arbeitnehmer aufzufangen. Diese Sofortmaßnahme sei dringend nötig und würde Einkommen und Arbeitsplätze von tausenden Menschen im Katastrophengebiet sichern. Derzeit seien beim Arbeitsmarktservice (AMS) für das Restjahr 2002 nur noch Budgetmittel für rund 3.000 zusätzliche Kurzarbeitsfälle in Höhe von 3 Mill. Euro vorhanden. "Das ist zu wenig", meinte die AK. Nach dem Hochwasser im Jahr 1997 habe es allein in den beiden Bezirken Baden und Mödling 2.500 Fälle von Kurzarbeit gegeben. Jetzt sei mit doppelt bis drei Mal so vielen Fällen zu rechnen. Mit Kurzarbeit könnten viele Kündigungen verhindert und so mancher Betrieb vor der Pleite bewahrt werden, meint die AK. Die Regierung müsse daher die Bereitstellung von ausreichenden Fördermitteln für Kurzarbeit garantieren. Bartenstein hatte vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass betroffene Firmen in den Hochwasserregionen neben finanziellen Hilfen auch auf das Instrument Kurzarbeit zurückgreifen können. (APA)