Berlin - Die deutsche Regierung will mit einem Sonderprogramm zur Flutkatastrophe von 100 Millionen Euro etwa 50.000 Menschen vor der Entlassung bewahren und rund 5.000 Arbeitslose bei den Aufräumarbeiten einsetzen. Arbeitsminister Walter Riester (SPD) kündigte am Dienstag in Berlin an, die Bundesanstalt für Arbeit übernehme für Arbeitgeber, die Kurzarbeit anmeldeten, zusätzlich zum Kurzarbeitsgeld die Sozialversicherungskosten. Durch das Programm von rund 50 Millionen Euro sollten die Betriebe entlastet und Entlassungen verhindert werden. Man kalkuliere, damit in den nächsten drei Monaten 50.000 Menschen in Arbeit zu halten, sagte Riester. "Das muss sehr schnell gehen." Beschäftigte in den Hochwassergebieten hätten zum Teil berechtigte Angst, dass es wegen der großen Zerstörungen in den Betrieben zu zusätzlicher Arbeitslosigkeit komme. Es gebe Anzeichen, dass einige Unternehmen wegen defekter Waren, Anlagen oder Straßen die Produktion nicht fortführen könnten. "Und die Gefahr droht, dass dies Entlassungen bringt", sagte Riester. Mit dem "Arbeitsmarktprogramm Hochwasserhilfe 2002/2003" stellt der Bund nach Angaben Riesters der Bundesanstalt für Arbeit weitere 50 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen etwa 5.000 Arbeitslose bei den Aufräumarbeiten zur Flutkatastrophe eingesetzt werden. Träger von so genannten Strukturanpassungsmaßnahmen wie etwa Kommunen oder Beschäftigungsgesellschaften sollten pro Arbeitnehmer Lohnkostenzuschüsse von bis zu 1.075 Euro und Sachkostenzuschüsse von bis zu 800 Euro erhalten, sagte der Minister. Er begrüßte, dass sich bereits sehr viele Arbeitslose bei den Arbeitsämtern gemeldet und ihr Interesse angekündigt hätten. (APA/Reuters)