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Wien - Der börsenotierte Salzburger Kranhersteller Palfinger lag mit seinen Halbjahresergebnissen 2002 deutlich unter den Werten zum Halbjahr 2001. Der Umsatz ist um 7,9 Prozent auf 165,8 Mill. Euro gesunken, das Betriebsergebnis gar um 41,3 Prozent auf 15,1 Mill. Euro eingebrochen. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 13,7 (23,5) Mill. Euro ebenfalls weit unter den Vorjahreswerten, noch deutlicher ist das Konzernergebnis mit 8,6 (15,4) Mill. Euro zurückgegangen. Das Unternehmen weist in einer Ad-hoc-Aussendung darauf hin, dass das erste Halbjahr 2001 von Rekordergebnissen gekennzeichnet gewesen sei und sich heuer das schwache konjunkturelle Umfeld widerspiegle, vor allem in Deutschland sei der Geschäftsverlauf für Palfinger nicht zufriedenstellend. Das vergangene zweite Quartal zeige, dass Palfinger den Tiefpunkt der zweiten Jahreshälfte 2001 aber nachhaltig überwunden habe. Das Management erwartet im Jahresverlauf eine weitere Ergebnisverbesserung, betont jedoch die starke Abhängigkeit vom makroökonomischen Umfeld. Die am Mittwoch publizierten Ergebnisse liegen im Rahmen der gestrigen Analystenerwartungen. Kürzere Lieferzeiten und neues Standortkonzept Gegenüber dem Wettbewerb punkten will Palfinger verstärkt mit dem Faktor Zeit. Im Bereich Lkw-Ladekrane ist das 2001 gestartete Projekt "Rapid Process" (RAP), das eine Senkung der Lieferzeit um 70 Prozent auf 15 Arbeitstage vorsieht, abgeschlossen. Jetzt soll auch die Auslieferung von Hakengeräten beschleunigt werden. Schrittweise soll RAP auf alle Palfinger-Produktionsbereiche ausgeweitet werden. Die geringere Kapitalbindung soll auch Ergebnisqualität verbessern. Ein Nebeneffekt der verkürzten Lieferzeiten war ein Absatzrückgang um 5,7 Prozent von 9.354 auf 8.821 Systeme, da Vertriebsgesellschaften und selbstständige Händler zunächst ihre Lagerbestände räumten. Die derzeitige Auslastung von durchschnittlich 75 bis 78 - in einigen Bereichen nur 65 - Prozent bezeichnete Schützdeller als "ausgesprochen unbefriedigend". Nach dem absehbaren Ende des "Tals der Tränen" soll die Auslastung 90 Prozent erreichen. Zylinderproduktion wird verlagert Auf Plan liegt die Umsetzung des neuen Standortkonzepts, mit dem Palfinger ab 2004 rund 10 Mill. Euro jährlich einsparen will. Unter anderem durch die komplette Verlagerung der Zylinderproduktion von Oberösterreich nach Bulgarien will man eine effizientere Ressourcennutzung erreichen. Den angestrebten Einsparungen stehen Kosten von knapp 4 Mill. Euro gegenüber, sagte Schützdeller. Bisher stellte Palfinger seine Zylinder in Frankreich, Lengau und Bulgarien her. Der Standort Salzburg-Kasern wird zum Dienstleistungszentrum und Ersatzteillager ausgebaut, die Kranmontage wandert ins oberösterreichische Lengau. Die Investitionen in Sachanlagen wurden im Halbjahr von 12 auf 6,2 Mill. Euro zurückgeschraubt. Finanzvorstand Eduard Schreiner gab den Free Cashflow mit 14,9 (nach -4,6) Mill. Euro an. Mit Verbindlichkeiten von 165,5 (192,4) Mill. Euro weist das Unternehmen derzeit ein Gearing von 49,4 (30) Prozent auf, das Eigenkapital habe mit 43,6 Prozent des Gesamtkapitals einen neuen Höhepunkt erreicht. In den ersten sechs Monaten beschäftigte Palfinger im Durchschnitt 2.273 (1.875) Mitarbeiter. (APA)