Ökologie
Oberösterreich: Experten warnen vor Tetanusgefahr
Landessanitätsdirektion rät zu einer Überprüfung des Impfschutzes
Linz - Experten der oberösterreichischen
Landessanitätsdirektion warnen jetzt vor einem erhöhten Risiko einer
Tetanusinfektion bei den Aufräumungsarbeiten nach der
Hochwasserkatastrophe. Eine Überprüfung des Impfschutzes und
erforderlichenfalls eine Auffrischungs-Impfung seien wegen der
Verletzungsgefahr bei den diversen Arbeiten in den betroffenen
Gebieten dringend anzuraten, so die Sanitätsdirektion. Erste präventive Maßnahmen gab es zum Beispiel bereits am Dienstag
in Ansfelden bei Linz: In der vom Hochwasser schwer in
Mitleidenschaft gezogenen "Reder-Siedlung" bot die Ärzteschaft
Ansfelden rund zwei Stunden lang Gratisimpfungen gegen Tetanus an.
Durch Hochwasserschäden wie übergegangene Kanäle, überschwemmte
Kläranlagen, Tierkadaver, verschlammte Trinkwasseranlagen oder
freigesetzte Umweltgifte bestehe ein erhöhtes Risiko insbesondere
hinsichtlich des Auftretens von Infektionskrankheiten, mahnen die
Fachleute.
Hygienemaßnahmen
Die Gefahr könne aber - so die Experten - durch genaues Einhalten
von gewissen Hygienemaßnahmen weitgehend vermieden werden. So sollten
etwa Kinder nicht im Überschwemmungswasser baden oder spielen. Beim
Reinigen der Häuser und Wohnungen sollten sich Betroffene unbedingt
durch entsprechende Schutzkleidung - Gummistiefel, wasserfeste
Handschuhe - vor dem verkeimten Wasser schützen.
Auch bei Lebensmitteln sei besondere Vorsicht geboten: So sollten
Gemüse, Obst und Ähnliches nicht mit Wasser aus überfluteten Bächen
in Berührung kommen und generell Lebensmittel nur auf trockenem
Untergrund gelagert werden. Vor der Zubereitung von Nahrungsmitteln
sei eine gründliche Reinung der Hände mit hygienisch einwandfreiem
Wasser unbedingt notwendig, empfehlen die Ärzte.
Inzwischen gehen in Oberösterreich die Aufräumungsarbeiten in den
Katastrophengebieten zügig voran, das oberösterreichische
Militärkommando konnte bereits schrittweise damit beginnen, die
Assistenzsoldaten zurückzuziehen. Ein Großteil der Aufträge des
Bundesheeres sei nun erledigt, man bereite die Rückverlegung der
Soldaten aus ganz Österreich in die Heimatgarnisonen vor, so das
Militärkommando in einer Presseausendung am Mittwoch. Den einzelnen
Gemeinden stehe aber frei, noch weitere Assistenzanforderungen zu
stellen, die nach "Prüfung der Sachlage und Verfügbarkeit der Kräfte"
mit oberösterreichischen Soldaten abgedeckt werden, so Oberst
Alexander Barthou vom Militärkommando. (APA)