Graz - Orientierungshilfen und Chancen einer sinnvollen Lebensgestaltung für ältere Frauen bietet das neue Bildungsprogramm der Gesellschaft zur Förderung der Alterswissenschaft und des Seniorenstudiums (GEFAS). Ziel der Gesellschaft ist es, ältere Menschen zu motivieren, mehr aus ihrem Leben zu machen, ihrer Ausgrenzung entgegen zu wirken und Solidarität und den Zusammenhalt zwischen Jung und Alt zu schaffen, so GEFAS-Vorsitzende Rosemarie Kurz am Mittwoch im Grazer Pressegespräch, in dessen Rahmen die Projekte - "Reife Äpfel" und "Spurwechsel" vorgestellt wurden.Neue Möglichkeiten für sich selbst entdecken "Die meisten Menschen in der nachberuflichen und nachelterlichen Phase sind sich zwar ihrer Falten, nicht aber ihrer Fähigkeiten bewusst", so Kurz. Die Aktivitäten von GEFAS wenden sich daher an jene Personen, die nach dem Wegfall vieler bisheriger Verpflichtungen mit ihren Fähigkeiten etwas Neues anfangen und Möglichkeiten für sich entdecken wollen. Besonders Frauen über 50 sehen sich laut Kurz mit einer Fülle an Veränderungen konfrontiert, die oft Sinnkrisen auslösen können: Neben dem Verlust der Jugend und mitunter gesundheitlichen Beschwerden werden die Kinder selbstständig, betagte Menschen oder auch Enkelkinder sind zu betreuen, und oft werden gerade zu diesem Zeitpunkt auch Konflikte in Beziehungen akut. "Viele empfinden diese Zeit als Krisensituation, werden depressiv oder krank", so die GEFAS-Sprecherin. "Viel besser wäre es, diese Veränderungen als Herausforderung zu betrachten, gewohnte Rollen aufzugeben und kreativ das eigene Leben zu gestalten", so Kurz. Kurs - mit Zertifikat Das Projekt "Spurwechsel" soll diesen Frauen im Form eines fünfteiligen Kurses (insgesamt 15 Tage geblockt) helfen, sich in der zweiten Hälfte ihres Lebens neu zu orientieren, ihr kreatives Potenzial zu entdecken und anschließend ihre Erkenntnisse als Multiplikatorinnen weiterzugeben. Dazu werden Grundlagen der Methodik der Erwachsenenbildung vermittelt. Um Hilfe bei der Entdeckung eigener Fähigkeiten, der Entwicklung sozialer Netzwerke, dem Umgang mit den Veränderungen des Körpers im Alter geht es allerdings ebenso wie um die Klärung von Fragen, wie man beispielsweise in Gemeinden aktiv werden kann. Abgeschlossen wird der Kurs, der 730 Euro kostet, und Mitte September beginnt, mit einem Zertifikat. Dorfrunden für Frauen Das Projekt "Reife Äpfel" hat zum Ziel, innerhalb der Steiermark zumindest zehn so genannte Dorfrunden für Frauen zu installieren. Inhaltlich sollen in diesen Runden gesundheitsfördernde aber auch freizeitbezogene Angebote gemacht werden und quasi als Ersatz für die bereits teilweise verloren gegangenen sozialen Netzwerke in den Gemeinde dienen. Diese Treffpunkte für Frauen sollen aber auch Kompetenzzentren sein, in denen die Frauen Auskünfte einholen und sich mit dem eigenen Altern auseinander setzten können. "Der Inhalt der Gruppen soll sich dynamisch fortentwickeln, weil die Ideen und Wünsche der Teilnehmerinnen aufgegriffen werden sollen", so Projektleiterin Manuela Hinterberger. Die ersten Gruppen seien bereits u.a. in Langenwang, in Leoben, Lebring, Gröbming und Trieben im Entstehen , so Hinterberger. (APA)