Panorama
Prostituierte und Bettler im Clinch mit Hollywood-Produzenten
Entschädigungen wegen Verdienstentgangs während der Dreharbeiten gefordert
Vancouver - Prostituierte und Bettler im kanadischen
Vancouver machen Hollywood-Produzenten für einen Verdienstausfall
verantwortlich. Wie das Filmblatt "Variety" am Mittwoch berichtete,
möchten die rund 1.000 Mitglieder der Vereinigung "The Vancouver Area
Network of Drug Users" dafür entschädigt werden, wenn
Produktionsfirmen in ihren Stadtteilen Filme drehen. In einem Brief an 30 Produzenten heißt es, dass Prostituierte und
Bettler gleichermaßen wie andere Geschäftsleute kompensiert werden
müssen, wenn durch die Dreharbeiten der normale Arbeitsablauf gestört
wird. Zahlreiche US-Studios drehen Filme und Fernseh-Shows im
Nachbarland Kanada, wo die Produktions- und Arbeitskosten deutlich
niedriger sind.
Die Zeitung "Vancouver Sun" unterstützt die Kampagne der
Prostituierten und schlägt den Filmemachern vor, Gelder an örtliche
Wohltätigkeitseinrichtungen zu spenden. Das "Network of Drug Users"
will mit seinen Forderungen möglicherweise vor Gericht ziehen,
berichtet "Variety". Ein Produzent in Vancouver verweist darauf, dass
die Firmen bereits Gebühren für die Dreherlaubnis an die Kommunen
abtreten. (APA/dpa)