International
"Fatah-Revolutionärer Rat": "Abu Nidal wurde ermordet"
Irakischer soll Geheimdienst Palästinenserführer getötet haben
Beirut - Die palästinensische Organisation
Fatah-Revolutionärer Rat hat den irakischen Geheimdienst der
Ermordung ihres Führers Abu Nidal bezichtigt. Abu Nidal sei ein
"religiöser Mann" gewesen, "der sich nicht das Leben nehmen konnte",
hieß es in einer am Mittwoch in Beirut veröffentlichten Erklärung der
Organisation. Die Gruppierung widersprach bisher Berichten über den
Tod ihres Chefs. Der irakische Geheimdienstchef Tahir Jalil Habush
hatte zuvor mitgeteilt, Abu Nidal habe sich selbst erschossen, um
sich so einem Verhör des Geheimdienstes zu entziehen. Der weltweit
gesuchte mutmaßliche Terrorist Abu Nidal war am Montag in Bagdad
seinen schweren Schussverletzungen erlegen. Laut Habush war der gesuchte Palästinenserführer bereits 1999 mit
einem jemenitischen Pass in den Irak gekommen, wo er seitdem unter
falschem Namen lebte. Ein irakischer Regierungsvertreter hatte am
Dienstag gesagt, Abu Nidal sei wegen eines Komplotts gegen die
irakische Regierung gesucht worden.
Die Fatah-Revolutionärer Rat verübte zwischen 1970 und 1985
zahlreiche Anschläge, bei denen nach US-Angaben rund 900 Menschen
getötet oder verletzt wurden. Sie hatte sich 1974 von der
Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat abgespalten. (APA)