Jerusalem/Ramallah - Israel und die Palästinenser haben nach der umstrittenen Tötung des Bruders eines radikalen Palästinenserführers weitere Sicherheitsgespräche verschoben. Diese sollten jetzt am Wochenende stattfinden, meldete der israelische Rundfunk am Mittwochabend. Ranghohe Offiziere beider Seiten wollten ursprünglich in der Nacht zum Donnerstag über einen Abzug israelischer Truppen aus weiteren palästinensischen Gebieten beraten. Widersprüchliche Informationen gab es am Mittwochabend zu einem angeblichen Treffen zwischen dem palästinensischen Innenminister Abdel Razzek Yahia mit Führern der radikalen Palästinensergruppen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen. Während der israelische Rundfunk berichtete, dass Yahia beide Gruppen zu einem Stopp ihrer Anschläge bewegen wolle, sagte der Sprecher der Hamas-Bewegung, Abdelaziz Rantizi, dass es überhaupt keine Kontakte gebe. Die Bemühungen um eine weitere Entspannung der angespannten Lage in den Palästinensergebieten sind durch die Tötung des Bruders eines inhaftierten radikalen Palästinenserführers am Dienstagabend überschattet worden. Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Tötung des 23-jährigen Mohammed Saadat scharf. Die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), der Saadats Bruder Ahmed angehört, kündigte inzwischen blutige Vergeltung für die Tötung an. (APA/dpa)