UNO sieht seit 11. September Antisemitismus und Rassismus auf dem Vormarsch
Redaktion
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New York - Zwei hoch aufragende Stahlträger aus dem
Schrott des World Trade Center sind am Hudson River in New York am
Mittwoch als Mahnmal für die Opfer des 11. September eingeweiht
worden. Die knapp fünf Meter hohen Träger stammen ebenso wie ein
Kreuz, das an ihrem Fuß angeordnet ist, von dem Schrott der berühmten
Zwillingstürme. Das Kreuz war von Bergungsarbeitern aus Trägern und
Stützen der durch die Terroranschläge zerstörten Wolkenkratzer
geschnitten worden.
"Wir wollten zeigen, dass die verbogenen Träger, die an diesem
tragischen Tag nachgegeben hatten, hier wieder die Stadt
repräsentieren und ihre Überlebenskraft sowie die Menschen, die ihr
Leben hier fortsetzen ...", sagte der Künstler Jerry Roberts, der das
Monument entworfen hatte, bei der Eröffnungsfeier.
Antisemitismus und Rassismus im Vormarsch
Die Vereinten Nationen beobachteten nach den Anschlägen vom 11.
September eine weltweite Zunahme von Antisemitismus und Rassismus. In einem in New York veröffentlichten Bericht der
UNO-Menschenrechtskommission heißt es, Diskriminierung von Moslems
und Arabern, Anschläge auf Synagogen und Verwendung rassischer
Profile bei Einreisekontrollen seien die typischsten Beispiele für
diese Entwicklung.
Moslems und Araber würden häufig bei Reisen in westliche Länder
stigmatisiert, hieß es. Angriffe auf jüdische Synagogen und
antisemitische Graffiti stünden mit dem andauernden
israelisch-palästinensischen Konflikt im Zusammenhang. Zu den
weiteren Ursachen hieß es: "Das Phänomen scheint die Folge von
Wahlerfolgen nationalistischer und rechtsextremer Parteien in einer
Reihe von Ländern zu sein. Sie scheinen auch eine Folge der
terroristischen Anschläge vom 11. September zu sein." In zahlreichen
Staaten sei eine Rückkehr von Rassismus, rassischer Diskriminierung
und Fremdenfeindlichkeit zu beobachten.
"Zusammen mit den Sicherheitsmaßnahmen für die Bekämpfung des
Terrorismus führen die Maßnahmen gegen Einwanderung nun zu dem
Eindruck, dass ein Eiserner Vorhang zwischen dem Norden und dem Süden
des Planeten gefallen ist", schreiben die Autoren. Der internationale
Kampf gegen Rassismus müsse mit Ausdauer und Nachdruck geführt
werden, "da täglich Millionen von Menschen dem Horror einer
diskriminierenden Behandlung unterworfen werden", forderten sie. (APA/dpa/AP)
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