Cape Canaveral - Mit einer neuen Generation der Atlas-Trägerrakete hat der amerikanische Hersteller Lockheed Martin am Mittwoch einen neuen Vorstoß in die kommerzielle Raumfahrt unternommen. Die erste Atlas V startete mit einem europäischen Satelliten in Cape Canaveral und erreichte nach einer halben Stunde die vorgesehene Umlaufbahn.Atlas V - Weiterentwicklung der Interkontinentalrakete Die Atlas V ist eine Weiterentwicklung der ersten amerikanischen Interkontinentalrakete und der Mercury-Atlas-Trägerrakete, die 1962 Astronaut John Glenn in den Weltraum trug. Sie ist mit 57 Meter Höhe und knapp 390.000 Kilogramm Gewicht die größte und stärkste Rakete der Linie. Angetrieben wird sie von einem russischen Triebwerk. Lockheed Martin hat mehr als eine Milliarde Dollar in die Entwicklung der Rakete gesteckt. Die US-Luftwaffe unterstützte das Projekt mit 500 Millionen Dollar; weitere 500 Millionen Dollar gingen in die Entwicklung der konkurrierenden Delta-IV-Rakete von Boeing. Dieser Typ soll im Oktober seinen ersten Weltraumflug absolvieren. Während es der US-Luftwaffe darum geht, einen eigenen Weg in den Weltraum zu haben, will Lockheed Martin mit Atlas auch in der kommerziellen Raumfahrt mitmischen. Allerdings sind die Geschäfte dort rückläufig: Zum einen sind die Satellitenstarts wegen der Langlebigkeit der künstlichen Himmelskörper rückläufig, zum anderen befindet sich die Telekommunikationsbranche zurzeit in einer Krise. (APA/AP)