Unternehmen
ThyssenKrupp wieder im Aufwind
Gewinn unerwartet hoch - Aktie stieg
Düsseldorf - Der von der Konjunktur- und Stahlkrise
gebeutelte Stahl- und Industriegüterkonzern ThyssenKrupp hat im
dritten Quartal die Wende geschafft. Nach einem schwachen ersten
Halbjahr mit tiefroten Zahlen im Stahlbereich konnte Deutschlands
größter Stahlproduzent am Donnerstag wieder Gewinne in allen
Geschäftsbereichen vermelden. Das Unternehmen bekräftigte seine
Prognose, am Geschäftsjahresende 2001/02 (30. September) mit einem
bereinigten 400-Millionen-Euro-Gewinn vor Steuern abzuschließen. Die Börse zeigte sich hocherfreut über den unerwartet hohen
Vorsteuergewinn von 316 Millionen Euro und reagierte mit einem
Kurssprung - trotz eines Minus von 27 Prozent gegenüber dem
Vorjahresquartal. Bis zum Mittag führte ThyssenKrupp die
Gewinnerliste im Börsenindex DAX mit einem Plus von zeitweilig sieben
Prozent deutlich an.
Positive Geschäftsentwicklung erwartet
In den ersten neun Monaten brach der Gewinn vor Steuern um
insgesamt über 56 Prozent auf 440 Mill. Euro ein. Der Umsatz ging in
diesem Zeitraum um fünf Prozent auf 27,0 Mrd. Euro zurück.
ThyssenKrupp rechnet jedoch für den weiteren Geschäftsjahresverlauf
"trotz der nur schwachen Impulse aus dem konjunkturellen Umfeld" mit
einer weiteren positiven Geschäftsentwicklung.
Für das ganze Jahr erwartet der Konzern beim Umsatz insgesamt einen
Rückgang von rund fünf Prozent auf 36 Mrd. Euro. Seine Schulden will
der Konzern zum Geschäftsjahresende auf unter sechs Milliarden Euro
bringen.
Nachfrageerholung im Stahlbereich
Im Stahl-Bereich habe sich die Nachfrageerholung auf dem
internationalen Stahlmarkt zunehmend positiv ausgewirkt, berichtete
die ThyssenKrupp AG. Die über 50.000 Beschäftigten dieses Segments
konnten einen Vorsteuergewinn von 121 Mill. Euro erwirtschaften
gegenüber 346 Mill. Euro im Vorjahresquartal. In fast allen anderen
Segmenten lagen die Ergebnisse über denen des Vorjahres.
ThyssenKrupp beschäftigte konzernweit mit seinen fast 800
Tochtergesellschaften Ende Juni knapp 190.000 Menschen, rund zwei
Prozent weniger als zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres. In
Deutschland standen mit 102.000 Menschen drei Prozent weniger
Beschäftigte auf den Lohnlisten.(APA/dpa)